„Das Datenmanagementsystem Mortalität reiht sich nahtlos ein in die Liste wegweisender rheinland-pfälzischer eGovernment-Anwendungen mit einem ebenenübergreifenden Ansatz, wie beispielsweise Gewerbe-Online oder das GeoPortal.rlp, erklärt der CIO des Landes, Ministerialdirektor Jürgen Häfner von der Zentralstelle für IT und Multimedia im rheinland-pfälzischen Innenministerium. Nicht zuletzt die Tatsache, dass sich dieses in den bundesdeutschen Flächenländern einzigartige Verfahren der Formularservertechnik des Landes bedient, ist Grund für die Präsentation auf der CeBIT (Halle 9, Stand 39) .
„Wie in der amtlichen Statistik, so ist auch beim Datenmanagementsystem Mortalität der Datenschutz oberstes Gebot", betont Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes. Die Informationen aus den jährlich rund 43.000 Todesbescheinigungen werden in einer von der amtlichen Statistik abgeschotteten Registerstelle im Statistischen Landesamt zentral erfasst, einheitlich aufbereitet und in elektronischer Form den Nutzern zur weiteren Auswertung übermittelt. „Der Testbetrieb hat gezeigt, dass mit dem Datenmanagementsystem erhebliche Vorteile für alle Beteiligten einhergehen", ergänzt Berres.
„Mit der Teilnahme der Landkreise an dieser eGovernment-Anwendung reduziert sich nicht nur der Verwaltungsaufwand in den Gesundheitsämtern. Die höhere Datenqualität sowie die zeitnahe elektronische Übermittlung der Informationen in vordefinierten Formaten ermöglicht den Gesundheitsämtern auch eine zielgerichtete und differenzierte Nutzung der Mortalitätsdaten mit Hilfe moderner Auswertungsinstrumente“ so Burkhard Müller, Geschäftsführender Direktor beim Landkreistag Rheinland-Pfalz.
Für das Krebsregister Rheinland-Pfalz ist das Datenmanagementsystem ein wichtiger Meilenstein hin zu einem nationalen Mortalitätsregister. „Das Datenmanagementsystem liefert mit den in den Todesbescheinigungen vermerkten Krankheiten wichtige Zusatzinformationen, um bei den bereits registrierten Patienten mit Krebserkrankungen den Verlauf dieser Erkrankungen und die Überlebenszeiten wissenschaftlich zu untersuchen“ führt Frau Professor Dr. Maria Blettner vom Krebsregister Rheinland-Pfalz aus. „Für uns hat das Verfahren, aber auch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten Modellcharakter für andere Bundesländer und ggf. auch für eine bundesweite Umsetzung“. Schon seit Jahren propagieren Wissenschaftler sowie verschiedene Akteure im Gesundheitswesen die Einrichtung eines nationalen Mortalitätsregisters, das es – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – in Deutschland noch nicht gibt. Erst kürzlich hat der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten den Aufbau eines solchen Registers empfohlen.
Das Gesundheitsinformationssystem des Landes Rheinland-Pfalz informiert die Öffentlichkeit und die Gesundheitsbehörden über das Krankheits- und Sterbegeschehen, gesundheitsrelevante Verhaltensweisen, Gesundheitsrisiken aus der Umwelt, Einrichtungen des Gesundheitswesens, die Inanspruchnahme von Leistungen der Gesundheitsförderung und der Gesundheitsversorgung, Beschäftigte des Gesundheitswesens und über Ausgaben, die Finanzierung und Kosten. Das Statistische Landesamt hat hierzu im Auftrag des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums einen Internetauftritt eingerichtet, der auf der Basis des Landesinformationssystems beim Aufruf so genannter „Indikatoren“ aktuelle Daten zu Tabellen und Grafiken aufbereitet und zur Nutzung zur Verfügung stellt:
<link http: www.statistik.rlp.de staat-und-gesellschaft gesundheit gesundheitsberichterstattung aktuell>www.statistik.rlp.de/staat-und-gesellschaft/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/ wird das Gesundheitsinformationssystem um Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen und um das Datenmanagementsystem Mortalität ergänzt.
Aktuell