Dem Infrastrukturministerium sei nicht bekannt, welche Unterlagen der zitierte Ingenieurgeologe Aachener Prof. Rafig Azzam zur Begutachtung vorgelegen hätten, und auch seine konkrete Bewertung sei weder dem Ministerium noch dem zuständigen Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) bekannt, so der Sprecher. Daher sei eine detaillierte fachliche Kommentierung nicht möglich. Infrastrukturminister Roger Lewentz habe deshalb den LBM gebeten, mit Professor Azzam ein Fachgespräch zu den von ihm aufgeworfenen Fragen zu führen, so der Sprecher.
Kritik an der Standsicherheit der Hochmoselbrücke sei allerdings im Dezember 2013 schon einmal im „Spiegel“ erhoben worden, erläuterte der Ministeriumssprecher. Anlass seien damals Aussagen des Leiters des rheinland-pfälzischen Landesamts für Geologie und Bergbau gewesen, dass der Baugrund nicht ausreichend untersucht sei, insbesondere unter geohydrologischen Aspekten.
Die inzwischen erfolgten umfangreichen weiteren Untersuchungen hätten dann nicht nur die den Planungen zugrunde gelegten Daten zur Tragfähigkeit des Baugrunds bestätigt. Es habe sich sogar gezeigt, dass sich die Grundwassersituation günstiger darstellt, als aufgrund früherer Untersuchungen zunächst unterstellt worden war.
Insgesamt gehe der Aufwand bei der Erkundung des Baugrundes der Hochmoselbrücke weit über das übliche Maß hinaus. Es erfolge ein kontinuierliches Monitoring mit modernsten Messmethoden. Insoweit ist bei dem gegebenen Erkenntnisstand der in der Presse zitierte Vorwurf örtlicher Bürgerinitiativen, mit dem Bau der Brücke werde „verantwortungslos" gehandelt, nicht nachvollziehbar.