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SMK stellt wichtige Weichen für Spitzen- wie Breitensport

Die Sportministerkonferenz (SMK) hat wichtige Weichen für die Zukunft im Spitzen- wie im Breitensport gestellt. Zu diesem Fazit kommt der SMK-Vorsitzende, der rheinland-pfälzische Sportminister Michael Ebling, nach der 46. Konferenz der Sportministerinnen und der Sportminister der Länder in Mainz.
Die Sportministerkonferenz tagte unter dem Vorsitz von Minister Michael Ebling zwei Tage lang in Mainz.
Die Sportministerkonferenz tagte unter dem Vorsitz von Minister Michael Ebling zwei Tage lang in Mainz.

Die Konferenz befasste sich unter anderem mit der Neuausrichtung der Leistungs- und Spitzensportförderung in Deutschland, der Durchführung eines Bewegungsgipfels sowie den Auswirkungen der Energiekrise auf Vereine. Am Rande der SMK-Sitzung wurde zudem ein Trägerverein zur Einrichtung einer Ansprechstelle für Betroffene von insbesondere sexueller Gewalt gegründet.

Gründung des Safe-Sport-Vereins für Betroffene von Gewalt im Sport

Am Rande der Sportministerkonferenz in Mainz wurde durch das Bundesinnenministerium, die 16 Länder und weitere Beteiligte ein Trägerverein für eine Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport gegründet, die zum 1. Januar 2023 ihre Arbeit aufnehmen soll. Die Länder werden sich finanziell bis zu einer Höhe von 150.000 Euro jährlich an den Kosten für den Betrieb dieser Ansprechstelle beteiligen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Gewalterfahrungen bis hin zu sexualisierter Gewalt sind für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler Realität. Wir müssen mehr Fälle ans Licht bringen und Betroffenen helfen. Deshalb haben wir bei dieser Sportministerkonferenz den Trägerverein für die unabhängige Ansprechstelle Safe Sport gegründet, die Betroffenen psychologische und juristische Unterstützung bieten wird. Das ist ein wichtiger Schritt für einen sicheren, in jeder Hinsicht gewaltfreien Sport.“

„Mit den in diesem Jahr erreichten Ergebnissen zeigen die Sportministerinnen und –minister der Länder, dass sie den Kampf gegen sexualisierte Gewalt im Sport mit der gleichen Entschlossenheit angehen, wie den Kampf gegen Doping. Dabei geht es um nichts weniger, als den organisierten Sport davor zu bewahren, dass er gesellschaftlich in Verruf gerät. Daher sollte der organisierte Sport auch seine eigene Verantwortung wahrnehmen und sich an der Finanzierung des zukünftigen Zentrums Safe Sport beteiligen“, ergänzte Peter Beuth, Minister des Innern und für Sport des Landes Hessen, Vorsitzland im Bereich Integrität der Sportministerkonferenz.

Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung

Die Sportministerkonferenz hat in Mainz ein Konzept für eine erfolgreiche Spitzensportförderung vorgelegt. „Wir alle fiebern leidenschaftlich mit unseren deutschen Athletinnen und Athleten bei internationalen Wettkämpfen wie Olympia mit. Die Sportministerkonferenz will mit ihren Weichenstellungen dazu beitragen, dass auch die Medaillenausbeute künftig höher ausfällt“, sagte der SMK-Vorsitzende Michael Ebling.

„Ich freue mich sehr, dass von Mainz das gemeinsame Signal von Bund, Ländern und dem Sport ausgeht, bei der Spitzensportförderung im nächsten Jahr zusammen zu konkreten Ergebnissen zu kommen. Wir wollen ein transparentes und zukunftsfähiges Fördersystem, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dazu hat die Sportministerkonferenz einen wichtigen Beitrag geleistet“, betonte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Im Wesentlichen setzen sich die Länder dafür ein, im Bereich der Fördermechanismen transparente Verfahren, klare Verantwortlichkeiten, eine auf das Notwendige begrenzte Zahl an Entscheidungsbeteiligten und ein durchgängig hohes Professionalitätsniveau mit höchstmöglicher sportfachlicher Qualität in den Förderentscheidungen zu erreichen.

Deshalb spricht sich die SMK für eine hochprofessionelle starke Steuerungsinstanz aus, die auf Basis der von der Politik und dem organisierten Sport gemeinsam gesetzten Leitlinien konkrete Förderentscheidungen nach rein sportfachlichen und leistungsbezogenen Kriterien steuern soll. Die SMK setzt sich zudem dafür ein, die Finanzierung von Olympiastützpunkten, Sportstätten für den Spitzensport und Trainingsstätten in den Blick zu nehmen. Auch die Rahmenbedingungen für Trainerinnen und Trainer sollen geprüft werden. Diese Länderposition soll in den kommenden Wochen und Monaten mit den Positionen anderer Akteure wie dem Bund und dem DOSB in Übereinstimmung gebracht werden.

„Mit dem Beschluss zu den Eckpunkten der zukünftigen Spitzensportförderung in Deutschland sind wir einen großen Schritt voran gekommen, auf dem Weg dem deutschen Hochleistungssport wieder strukturell und dauerhaft in der Weltspitze konkurrenzfähig zu machen. Die Positionierung, insbesondere zugunsten einer starken, rein sportfachlich ausgerichteten Steuerungsinstanz,  insbesondere zur Vergabe der Fördermittel, ist eine gute Ausgangsbasis für den weiteren Diskussionsprozess auch mit dem organisierten Sport. Wir haben mit dem Bund und dem DOSB in den inhaltlichen Punkten viel Übereinstimmung festgestellt und haben verabredet, die konkrete Ausgestaltung der Förderstrukturen bis Ende nächsten Jahres im engen Austausch miteinander zu erarbeiten“, so Andy Grote, Senator für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg.

Ein Bewegungsgipfel für Deutschland

„Sport und Bewegung halten unsere Gesellschaft fit, gesund und nicht zuletzt zusammen. Der Sport ist der Kitt unseres Landes, über Geschlechter, Herkunft und Handicaps hinweg. Gerade nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist klar: Weitere Abstriche bei Sport und Bewegung können und dürfen wir uns nicht leisten“, sagte SMK-Chef Michael Ebling.

Die SMK hat sich in Mainz deshalb für die Durchführung eines Bewegungsgipfels als Startschuss einer breit angelegt nationalen Bewegungskampagne ausgesprochen. Er soll im Dezember in Berlin stattfinden. Ziel der Länder ist es, dass Sport und Bewegung von Bund, Ländern und Kommunen als Gemeinschaftsaufgabe verstanden und in allen politischen Querschnittsbereichen frühzeitig mitgedacht werden.

Schutz für Sportvereine in der Energiekrise

Die Sportministerkonferenz begrüßt grundsätzlich den aktuellen Beschluss des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 2. November zur Energiepreisbremse, mit dem ausdrücklich auch die Vereine, und damit auch die Sportvereine, ebenso wie Privathaushalte durch die vorgesehene Gaspreisbremse entlastet werden sollen.

Die SMK erachtet es zudem für wichtig, dass ebenso auch die dort getroffene Regelung zur Strompreisbremse auf die (Sport-)Vereine anwendbar ist und begrüßt hierzu die klarstellende Erklärung des Bundes.

Die SMK hält es darüber hinaus für erforderlich, dass die Sportvereine soweit sie - insbesondere aufgrund eigenverantwortlich betriebener Sportinfrastruktur besonderen Belastungen ausgesetzt sind - auch in die von der MPK beschlossene Härtefallregelung einbezogen und über das Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (WSP) entlastet werden. Die SMK hatte mehrfach an den Bund appelliert, bei der Schaffung von Hilfen, die von Energiekostensteigerungen besonders betroffenen Unternehmen oder Privatverbraucherinnen und -verbraucher entlasten sollen, auch den Sport zu berücksichtigen.

„Nach Auffassung der SMK ist der Sport Teil der sozialen Daseinsfürsorge und erfüllt wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen. Um dieser Rolle gerecht zu werden, benötigt der organisierte Sport auch in der Energiekrise Zugang zu kommunalen und vereinseigenen Sportstätten und Schwimmbädern, wo immer dies vertretbar ist. Im Bereich des Spitzensports ruft die SMK den Bund dazu auf, seiner besonderen Verantwortung nachzukommen und die Trainingsstätten-Förderung im Hinblick auf Energiepreissteigerungen umgehend anzupassen“, so Ebling.

„Die Klarstellung für unsere Vereine bei der Gas- und Strompreisbremse des Bundes berücksichtigt zu werden, ist ein wichtiges Signal für die Sportbasis. Die Botschaft von vielen Sportministerinnen und -ministern hier in Mainz, dass sich die Länder ergänzend mit eigenen Programmen zum Schutz der Vereine engagieren werden,  freut uns besonders. Denn der Sport kann seine wertvollen gesellschaftlichen Impulse nur entfalten, wenn er auch stattfindet“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Hintergrund zur Sportministerkonferenz

Die Sportministerkonferenz besteht seit 1977 und dient der Koordinierung der Sportförderung in den Ländern. Darüber hinaus wahrt die SMK die Interessen aller Bundesländer im Bereich des Sports auf nationaler und internationaler Ebene. Sie ist erster Ansprechpartner der Länder für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und für das Bundesinnenministerium, wo der Sport auf der Bundesebene angesiedelt ist. In den Jahren 2021 und 2022 hat Rheinland-Pfalz den Vorsitz inne. Sportminister Michael Ebling leitet die Sitzungen.

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