„Die Kriminalitätsbekämpfung in diesem äußerst schwierigen Deliktsfeld mit ständig neuen Erscheinungsformen, internationalen Bezügen und umfangreichen Verschleierungsmöglichkeiten beispielsweise im Darknet, hat sich aufgrund der Zunahme der Straftaten im Cyberraum elementar gewandelt“, so Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der Bekämpfungsstrategie zur Cyberkriminalität.
Das Verfahren im Cyberbunker, aber auch andere erfolgreich abgeschlossene Ermittlungsverfahren zeige, dass die rheinland-pfälzische Polizei hier operativ handlungsfähig sei.
„Die Motive von Straftätern haben sich nicht signifikant verändert, jedoch die Art und Weise, wie sie im Netz agieren und die digitalen Medien als selbstverständlichen Teil ihres kriminellen Vorgehens verwenden und bewusst ausnutzen“, erläuterte der Minister. Die Polizei habe auf die Herausforderungen frühzeitig reagiert. „Wir haben unsere Organisation angepasst, Zuständigkeiten klar geregelt, die technische Ausstattung verbessert und die Ausbildung angepasst“, betonte Lewentz. Mit der Justiz ist die Zusammenarbeit in diesem dynamischen Deliktsfeld weiter intensiviert und auch der Austausch mit sonstigen Partnern wie beispielsweise Hochschulen werde gesucht.
„Mit entscheidend ist auch die Gewinnung weiterer IT-Experten für die Polizei. Seit Jahren haben wir bereits IT-Forensiker und Cyberanalysten rekrutiert. Wir werden die personellen Ressourcen nochmals stärker, indem wir IT-Experten auch zu ‚Cyberkriminalisten‘ ausbilden“, so Lewentz. Diese IT-Experten sollen mit einer Zusatzqualifikation innerhalb der Polizei zu Kriminalbeamtinnen und -beamten ausgebildet werden.
Mit der „Bekämpfungsstrategie Cyberkriminalität“, die das Innenministerium gemeinsam mit den Polizeibehörden in Rheinland-Pfalz erarbeitet und vereinbart hat, sollen die notwendigen Entwicklungsschritte stringent umgesetzt werden. Durch die enge Verzahnung der strategischen Ausrichtung mit dem operativen Vorgehen werde die Polizei auch den zukünftigen Anforderungen im Bereich der Bekämpfung der Cyberkriminalität gerecht werden, versicherte der Minister.
„Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass wir dieses Phänomen sowohl zentral im Landeskriminalamt als auch dezentral in den Polizeipräsidien bekämpfen müssen und deshalb ist es immens wichtig, vorhandene Expertise weiter auszubauen“, so der Vize-Präsident des Landeskriminalamtes, Achim Füssel. Nach einer ersten Auswertung des LKA zeigt das Jahresergebnis 2019 mit 13.590 Fällen einen weiteren Anstieg der dem Bereich Cybercrime zugerechneten Straftaten um 7,9 Prozent (2018: 12.596).
Ein Videoclip veranschaulicht das Tätigkeitsfeld von IT-Forensikern und Cyberanalysten bei der Polizei Rheinland-Pfalz.
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