| Dorferneuerung

Bruch bewilligt 81.900 Euro für Dorferneuerungsmaßnahme in Nickenich

Innenminister Karl Peter Bruch hat der Dorferneuerungsgemeinde Nickenich im Landkreis Mayen-Koblenz Mittel aus dem rheinland-pfälzischen Dorferneuerungs-programm bewilligt. Nickenich erhält für den Umbau des ehemaligen Bauhofes, 2. Bauabschnitt, weitere 81.900 Euro. Für den 1. Bauabschnitt hatte der Innenminister bereits im vergangenen Jahr 54.800 Euro bewilligt.

Das Projekt „Umbau des ehemaligen Bauhofes“ verfolge verschiedene Ziele. Alte Bausubstanz in der Ortsmitte werde erhalten, innerörtliche Parkflächen für Radfahrer und Wanderer geschaffen, Produkte der heimischen Baustoffindustrie präsentiert, eine Ringanlage veranschauliche die Produktion hergestellter Bimssteine und die Dorfscheune könne für vielfältige Vereins-und Nachbarschaftsfeste, Empfänge, Konzerte und Ausstellungen genutzt werden, erläuterte der Minister. Bei der Gestaltung des Platzes würden diese unterschiedlichen Nutzungen aufgegriffen und entsprechend in die Gesamtplanung integriert. Die gestalterische Aufwertung des Ortes werde sich positiv auf den Tourismus auswirken und bringe damit auch eine Verbesserung der kulturellen Infrastruktur, so der Minister.

Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen in den Ortskernen, die im Sinne des Agenda 21 Prozesses eine zukunftsbeständige und nachhaltige Entwicklung zum Ziel haben. Die Innenentwicklung, die Belebung und Attraktivierung der Ortskerne habe in der Dorferneuerung absoluten Vorrang. Dazu gehörten wohnortnahe Arbeitsplätze genauso wie die Sicherung der Grundversorgung oder die Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in der Dorferneuerung. Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2.000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte im Hinblick auf die demographische Entwicklung und das ‚Älter werden im Dorf‘ fortzuschreiben sowie der aktuellen Entwicklung anzupassen. Die Preisverleihung im Rahmen des Wettbewerbs ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ im Oktober dieses Jahres hat gezeigt, dass sich viele unserer Dörfer mit Erfolg den aktuellen Herausforderungen stellen und mit Zuversicht in die Zukunft blicken können. Dieser Erfolg beruht in erster Linie auf dem großen bürgerschaftlichen Engagement in den Dörfern sowie auf den guten Informationen und qualitativen Beratungen der Dorferneuerungsfachleute. Rund 20 Millionen Euro stünden in diesem Jahr landesweit zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Dorferneuerungsprogramm dieses Jahr noch zusätzlich vom Konjunkturprogramm II profitiert. Mit Hilfe dieses Programms konnten weitere Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen der Ortskerne in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro gefördert werden.

Seit 1991 habe das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Dorferneuerung über 403 Millionen Euro an Fördermitteln in den ländlichen Raum investiert. Über 21.850 private und über 3.600 öffentliche Maßnahmen seien unterstützt worden. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, so Bruch. Jeder öffentliche Förder-Euro löse bis zu sieben Euro an Folgeinvestitionen aus. Durch die Gesamtinvestitionen im Rahmen der Dorferneuerung in Höhe von 1,92 Milliarden Euro seien seit 1991 wichtige wohnstättennahe Arbeitsplätze geschaffen und dauerhaft gesichert worden. Davon profitierten in besonderem Maße die orts- und regionsansässigen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Direkt oder indirekt würden mit Hilfe der Dorferneuerung rund 65 Arbeitsplätze je 500.000 Euro investierter öffentlicher Mittel gesichert, so der Minister.

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