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Lewentz: Wildtiere nehmen Grünbrücke „Wattenheimer Wald“ gut an

Mehr als 800 Füchse, Rehe und andere Wildtiere haben bereits im ersten Jahr nach Fertigstellung der Grünbrücke „Wattenheimer Wald“ in der Pfalz über diesen Übergang die Autobahn A 6 gequert. Dies geht aus dem Bericht der Forschungsgesellschaft für Waldökologie und Forstwirtschaft hervor, die im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) dokumentiert, wie die Brücke genutzt wird. Hierfür werden Videokameras*, Fotofallen und spezielle Lockstöcke für Wildkatzen verwendet. Auch die Spuren auf der Brücke werden regelmäßig festgehalten.

„Die Zahlen zeigen, dass die Grünbrücke von den Tieren gut angenommen werden und sich die Investitionen in den Naturschutz als absolut sinnvoll erweisen“, konstatierte  Infrastrukturminister Roger Lewentz. Die Zahl der Tiere, die diese Brücke nutzten, sei über die Monate stetig angestiegen.

Am häufigsten nutzten bisher Füchse die Grünbrücke, es folgten Rehe, Marder und Wildschweine. Zudem konnten Dachse, Damwild und Katzen beobachtet werden. Nicht eindeutig klar ist, ob es sich bei letzteren um Wildkatzen handelte. An den eigens aufgestellten Lockstöcken waren keine Haare zu finden, mit denen die Katzenart hätte nachgewiesen werden können.

Ende September gelang der erste bildliche Rotwildnachweis auf der Grünbrücke. Rotwild braucht in der Regel lange, um sich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen. Es ist deshalb ein großer Erfolg, dass bereits jetzt erste Tiere die Brücke nutzen. Das Rotwild ist eine der Tierarten, für die die Grünbrücke konzipiert wurde.

Leider wird die Brücke nach wie vor von Spaziergängern und Hundebesitzern genutzt; die Zahl ist aber im Laufe der vergangenen Monate erfreulicherweise gesunken. Informations- und „Betreten verboten“-Schilder sollen verhindern, dass Menschen die Brücke nutzen und die Waldtiere stören.

Das Monitoring der Grünbrücke wird noch bis Ende 2016 fortgesetzt. Erst eine über mehrere Jahre andauernde Beobachtung kann die Wirksamkeit der Grünbrücke dokumentieren. Die Grünbrücke bei Wattenheim wurde im Oktober 2011 nach nur rund zweieinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit fertig gestellt. Aus ökologischer Sicht ist das Bauwerk wichtig, weil es die 250 Quadratkilometer große Nordspitze des Pfälzerwaldes mit dem rund 3000 Quadratkilometer umfassenden Pfälzerwald-Nordvogesen-Waldkomplex verbindet. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf rund 3,5 Millionen Euro.

Landesweit gibt es bisher insgesamt vier Grünbrücken. Die erste wurde 2002 über die B 410 bei Dockweiler in der Eifel gebaut. Hier gibt es zusätzlich noch eine Wildunterführung – in Rheinland-Pfalz bislang einmalig. Die Wittlicher Grünbrücke (A 1) war vor viereinhalb Jahren die erste Grünbrücke, die über eine bestehende Autobahn gebaut wurde. Es folgten die Wattenheimer Grünbrücke (A 6) und die Greimerather Grünbrücke (A 1), finanziert durch das Konjunkturpaktes II. Weitere Grünbrücken und Unterführungen sind in Bau oder Planung, zum Beispiel im Zuge der A 1, der B 50neu, der B 10 und der Ortsumgehungen Rengsdorf und Konz-Könen.

Eine erste Videosequenz, auf der man Katze, Dachs und Wildschwein auf der Wattenheimer Grünbrücke beobachten kann, ist jetzt auf: <link www.lbm.rlp.de/Aufgaben/Planung-Bau/Landespflege/Monitoring-Gruenbruecke-Wattenheim/&gt;http://www.lbm.rlp.de/Aufgaben/Planung-Bau/Landespflege/Monitoring-Gruenbruecke-Wattenheim/</link> abrufbar.  Auf der Internetseite des LBM können zudem Fuchs, Hase, Reh, Wildschwein, Dachs und Wildkatze auf der Wittlicher Grünbrücke beobachten werden: <link www.lbm.rlp.de/Aufgaben/Planung-Bau/Landespflege/Monitoring-Gruenbruecke-Wittlich/&gt;http://www.lbm.rlp.de/Aufgaben/Planung-Bau/Landespflege/Monitoring-Gruenbruecke-Wittlich/</link>
(*Hinweis zum Datenschutz: Alle Bilder von Personen werden ausschließlich zur Auswertung des Monitorings genutzt und nicht veröffentlicht. Mit Beendigung des Projekts werden sie gelöscht.)

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