„Zu einer Welterbestätte gehört maßgeblich auch eine breit aufgestellte Bildungs- und Vermittlungsarbeit. In den vergangenen Jahren konnten hier bereits zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht werden. Es gibt vielfältige Veranstaltungsangebote in den drei Städten und vom SchUM-Verein und es gibt in allen drei Städten Planungen für Welterbe-Informationszentren“, sagte Innenminister Michael Ebling.
Da sich die SchUM-Stätten mit ihren Besonderheiten, ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung nicht ohne Erläuterungen erschließen, seien Besucherzentren als erste Anlaufstellen, als Lernorte oder auch Begegnungsstätten für unterschiedliche Zielgruppen von großer Bedeutung, so der Minister.
In Mainz nahm der Minister an einer Führung über den Alten Jüdischen Friedhof „Judensand“ teil und informierte sich über die aktuellen Pläne für das Besucherzentrum.
„Wir wollen den Alten Jüdischen Friedhof, dem eine sehr große Bedeutung als eine der SchUM-Stätten zukommt, als lebendiges Zeugnis einer einzigartigen Geschichte erhalten und der Welt zugänglich machen. Das hier entstehende Besucherzentrum und die dazugehörige Ausstellung sind ein bedeutender Schritt, um dieses einzigartige kulturelle und historische Erbe unserer Stadt einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Hier wird nicht nur jüdische Geschichte bewahrt, es entsteht auch ein Ort der Bildung und des Dialogs“, sagte Nino Haase, Oberbürgermeister der Stadt Mainz.
Neben der Führung durch die Kulturstätten am Judenhof in Speyer ging es in Speyer um das Vorhaben eines neuen Welterbe-Informationszentrums.
„Die Anerkennung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als Unesco-Welterbe erfüllt mich auch drei Jahre danach mit Stolz und Freude. Die Stadt Speyer hat in dieser Zeit vieles angestoßen und weiterentwickelt. Jährlich besuchen viele Tausende von Menschen den Judenhof – 2023 waren es rund 70.000 Menschen. Über dieses rege Interesse freue ich mich. In den nächsten Jahren legen wir den Fokus auf die Vermittlungsarbeit, damit wir noch mehr und vor allem auch jüngere Menschen erreichen“, sagte Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin von Speyer und Vorsitzende des Vereins SchUM-Städte.
In Worms besuchte der Minister den jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ und den Synagogenbezirk, wobei zusätzlich zu einem neuen Besucherzentrum auch der Einfluss des Klimawandels auf die Synagoge thematisiert wurde.
„Es ist mir eine besondere Freude, unseren Innenminister an unseren Unesco-Welterbestätten zu begrüßen. Seit dem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im vergangenen Jahr haben wir bedeutende Fortschritte gemacht: Die Restaurierung der Mikwe schreitet dank Unterstützung von Bund und Land voran und das SchUM-Mobil ist regelmäßig im Einsatz, um unsere jüdische Kulturgeschichte mobil zu vermitteln. Besonders freue ich mich, heute den möglichen Standort des künftigen SchUM-Besucherzentrums vorstellen zu dürfen“, sagte Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms.