Die Fastnacht, der Karneval stellen für die Polizei immer wieder eine besondere Herausforderung dar, weil sie von Einzelnen, vor allem von Jugendlichen und Heranwachsenden, teilweise für Alkoholexzesse samt bewusstem Absenken der Hemmschwelle missbraucht werden. Die Folge sind Straftaten und Ordnungsstörungen.
„Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, hat die rheinland-pfälzische Polizei auch in diesem Jahr umfangreiche Maßnahmen getroffen, die offenbar greifen“, so Innenminister Karl Peter Bruch. In seinem Resümee betont der Minister die positive Gesamtentwicklung bei allen größeren Veranstaltungen dieses Jahres in Rheinland-Pfalz: „Gegenüber dem Vorjahr war ein Rückgang aller Straftaten um 33 Prozent zu verzeichnen. Das zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“.
Besonders in Kommunen, in denen im Zusammenwirken mit den Ordnungsbehörden das Einrichten glasfreier Veranstaltungsbereiche oder das Verbot des Mitführens alkoholhaltiger Getränke erreicht werden konnte, zeigte sich diese Entwicklung am deutlichsten:
- 44 Prozent weniger Körperverletzungsdelikte,
- 71 Prozent weniger Sachbeschädigungen,
- 50 Prozent weniger Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte,
- sechs Prozent weniger Ingewahrsamnahmen,
- 56 Prozent mehr Sicherstellungen von ordnungswidrig mitgeführtem Alkohol.
Von massenhaft herumliegenden Glasflaschen und -scherben gehen erhebliche Verletzungsgefahren für die Feiernden und Passanten aus. Nicht selten werden Flaschen achtlos in die Menge geworfen oder gar gezielt als Waffe in körperlichen Auseinandersetzungen eingesetzt. Daneben dient mitgebrachter Alkohol gerade jüngeren Besucherinnen und Besuchern häufig nur dem Zweck, schnell und billig „voll“ zu werden – mit den bekannten Folgen.
„Diese Maßnahmen und die Erfahrungen, die die Polizei damit sammelt, können helfen, die Gefahren bei derartigen Veranstaltungen dauerhaft zu minimieren. Es muss daher unser gemeinsames Anliegen bleiben, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger auch in den närrischen Tagen zu gewährleisten. Das gilt für Kommunen, Veranstalter und Polizei gleichermaßen“, sagte der Minister.
Datenquelle/ Redaktioneller Hinweis: Abfrage der Polizeipräsidien vom 17.2.2010. Statistische Nacherfassungen von Straftaten einzelner Deliktsbereiche sind hierbei möglich.