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Lewentz: 18 weitere Stadtdörfer profitieren im Modellvorhaben

Innenminister Roger Lewentz hat die Teilnehmer der dritten und damit abschließenden Runde des Modellvorhabens „Stadtdörfer“ bekanntgegeben. In fünf Stadtdörfern beginnt nun ein moderierter Prozess, der auf die jeweiligen Besonderheiten vor Ort zugeschnitten ist. Ausgewählt wurden hierfür in Andernach die Stadtdörfer Eich und Kell, in Mayen Alzheim und Hausen und in Neustadt an der Weinstraße der Ortsteil Haardt.

Außerdem können in Worms alle 13 Stadtdörfer von einem Entwicklungsprozess auf Basis des bereits vielfach in Ortsgemeinden durchgeführten Zukunfts-Check Dorf profitieren. Eine Besonderheit ist hierbei, dass ein zusätzliches „Stadtdorf-Budget“ für die zeitnahe Umsetzung bürgerschaftlicher und ehrenamtlicher Initiativen, die im Rahmen des Prozesses entwickelt wurden, zur Verfügung gestellt wird. Größere Maßnahmen können dann in den Folgejahren Schritt für Schritt umgesetzt werden.

„Es hat mich sehr gefreut, dass sich so viele Städte mit ihren Stadtdörfern beworben haben. Ich denke, wir haben hier nicht nur im Modellvorhaben, sondern auch für die Zukunft ein Angebot erarbeitet, das angenommen wird“, so Minister Lewentz. Im Rahmen des Modellvorhabens werden in der dritten Runde zwei unterschiedliche Ansätze erprobt. Gesucht wurden diesmal kleinere Stadtdörfer oder solche mit besonderen Herausforderungen bei der Innen- und Siedlungsentwicklung.

Lewentz gab die neuen Teilnehmer in Landau bekannt, wo vor fast fünf Jahren die ersten Stadtdörfer starteten durften. Auf den Teilnahmeaufruf zur dritten Runde im September 2020 hatten sich 53 Stadtdörfer aus 11 Städten gemeldet.

Allen interessierten Stadtdörfern, die diesmal nicht mit dabei sein können, soll in den kommenden Jahren der Zugang zu einem Entwicklungsprozess ermöglicht werden. „Für die Zukunft ist vorgesehen, mit einem eigenen Stadtdörferprogramm Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen, wichtige Projekte vor Ort zu realisieren und so die Attraktivität von Stadtdörfern weiter zu erhöhen und mögliche Siedlungspotentiale zu heben“, so Lewentz. Es gibt bis zu 135 „Stadtdörfer“ mit rund 450.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Land. Das entspricht etwa einem Drittel der Gesamtbevölkerung der kreisfreien und großen kreisangehörigen Städte.

Außerdem geht das Modellvorhaben „Stadtdörfer“ in Landau nun in die Umsetzungsphase. Die von der Stadt für fünf Stadtdörfer bei Innenminister Roger Lewentz beantragten Förderungen wurden ohne Abstriche bewilligt. Mit der jetzt ausgesprochenen Förderung in Höhe von 750.000 Euro können fünf Projekte in den kommenden zwei Jahren realisiert werden, wie Innenminister Roger Lewentz in Landau mitteilte. 

„Die Stadt Landau ist dankbar, dass sie als Modellkommune für diesen besonderen Entwicklungsprozess in ihren Stadtdörfern ausgewählt wurde“, betonte Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der sich freute, dass die in Landau gewonnenen Erkenntnisse auch in anderen rheinland-pfälzischen Kommunen mit Stadtdörfern erfolgreich Anwendung finden werden. „Unsere Stadtdörfer haben im Projektzeitraum ein neues Selbstbewusstsein gewonnen, sind in sich, mit den anderen Ortsteilen und mit der Kernstadt enger zusammengewachsen und haben sich besser vernetzt. Diesen Prozess der Dorfentwicklung gilt es nun zu verstetigen und weiter mit Leben zu füllen“, so der Stadtchef.

In Godramstein sollen ein Bürgertreff und eine Freianlage entstehen. Nußdorf erhält ebenfalls einen Treffpunkt für Vereine und die Dorfgemeinschaft. Dammheim gestaltet seine Mitte neu. In Arzheim und Queichheim wird etwas für die Fitness getan: Dort entstehen ein Sport- und Mehrgenerationenpark sowie ein Fitnessparcours. „Die Vielfalt der Einzelvorhaben zeigt, dass wir mit dem Ansatz jedes Stadtdorf individuell zu betrachten und die Menschen vor Ort zu fragen genau richtig liegen“, so Innenminister Lewentz. 

Bereits im März 2016 wurde das Modellvorhaben in Landau gestartet, das in allen Stadtdörfern zu einer regen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger führte. Hierfür hatte das Innenministerium seinerzeit 375.000 Euro für die Moderation und Konzeption zur Verfügung gestellt. In der Folge konnten verschiedene Projekte geplant und initiiert werden. So wurde unter anderem die Stelle des Dorfentwicklungspartners eingerichtet, der sich weiterhin um die Belange der Stadtdörfer kümmert. „Die Idee kam aus Landau und wir haben gemeinsam das Modellvorhaben umgesetzt. Darin zeigt sich die gute Partnerschaft zwischen Land und Kommunen“, so Lewentz.  

Nach Landau stießen Anfang 2020 drei weitere Städte mit acht Stadtdörfern zur zweiten Runde des Modellvorhabens hinzu. Die acht teilnehmenden Stadtdörfer aus Koblenz, Ludwigshafen und Trier konnten ein Jahr lang ihre Projektideen erarbeiten und konkretisieren. Bis Ende 2021 sollen dort dann auch die Förderentscheidungen gefallen sein. Insgesamt stellt das Innenministerium für die Stadtdörfer bisher 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.

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