Justizminister Heinz Georg Bamberger und Innenstaatssekretär Roger Lewentz zeigten sich heute bei der Präsentation des Evaluationsberichts erfreut über die positive Bilanz, die zum Haus des Jugendrechts in Ludwigshafen gezogen wurde.
In seiner zweijährigen Modellprojektzeit (2005-2007) wurde das Haus des Jugendrechts vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) e.V. wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Schwerpunkt der Evaluation waren die Dauer der Jugendstrafverfahren und die Kooperation der beteiligten Institutionen. Der Bericht zeigt eindeutig, dass die Entscheidung zur Errichtung des Hauses richtig war. Der nahtlose Übergang der Modellphase in den Regelbetrieb im September 2007 beweist, dass die Idee des gemeinsamen Handelns unter einem Dach gelebt wird und für alle Beteiligten von Nutzen ist, erklärten Bamberger und Lewentz.
Seit nunmehr drei Jahren arbeiten Polizei, Justiz und Jugendhilfe im Ludwigshafener Haus des Jugendrechts unter einem Dach. Die Ergebnisse der Begleitstudie zeigen, dass die wesentlichen Ziele der Einrichtung erreicht wurden. Die Verfahrenslaufzeiten sind erheblich verkürzt worden, gemeinsame Handlungsstrategien können zeitnah miteinander weiterentwickelt und präventive Ansätze verstärkt werden, erklärte Lewentz.
Bei allen beteiligten Institutionen hat die Einrichtung des Hauses des Jugendrechts sowohl intern als auch bei der Informationsweitergabe zu deutlichen Verfahrenskürzungen geführt. So konnte die durchschnittliche Gesamtdauer zwischen Eingang eines Falles bei der Polizei und der abschließenden Entscheidung durch die Staatsanwaltschaft von etwa sieben Monate auf weniger als vier Monate verkürzt werden. Auch die Zeitspanne vom Eingang der Meldung bei der Polizei bis zur Einbindung des Jugendamtes konnte von durchschnittlich sechs auf drei Monate reduziert werden. Demnach beginnt eine Jugendhilfemaßnahme in der Regel nach vier Monaten, vorher hat es noch mehr als sieben Monate gedauert. Da zeitnahe Konsequenzen gerade bei jugendlichen Straftätern sehr wichtig sind, haben wir hier einen großen Fortschritt gemacht, betonte Minister Bamberger.
Im Gesamtergebnis bescheinigt der Evaluationsbericht dem Projekt Haus des Jugendrechts Ludwigshafen einen erfolgreichen Verlauf. Er bestätigt die Überzeugung der Landesregierung, dass Häuser des Jugendrechts ein probates und zeitgemäßes Mittel zur wirkungsvollen Bekämpfung der Delinquenz von Jugendlichen darstellen und bestärkt uns in dem Ziel, solche Häuser, wie sie in Ludwigshafen und Mainz bereits bestehen, auch in Koblenz, Trier und Kaiserslautern einzurichten, stellten Bamberger und Lewentz abschließend in Aussicht.