„Die Mission hat den allgemeinen Erhaltungszustand der Kulturlandschaft bewertet und sieht den außergewöhnlichen universellen Wert der Welterbestätte nicht gefährdet. Das ist ein wichtiges und sehr positives Signal für die Region. Gemeinsam mit allen verantwortlichen Akteuren werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass das auch so bleiben wird“, sagte die rheinland-pfälzische Welterbebeauftragte, Staatssekretärin Simone Schneider.
Auch die Fortschritte zur Erstellung des neuen Managementplans und die neu geschaffenen Managementstrukturen zum Schutz und Erhalt der Welterbestätte würden in dem Bericht begrüßt. „Die von uns entwickelten Mechanismen bei der welterbeverträglichen Entwicklung von Projekten im Mittelrheintal werden als zukunftsorientiert bewertet und bestärken uns, diese Herangehensweisen weiterhin anzuwenden. Das gilt insbesondere auch mit Blick auf die Projekte, die von der Mission kritisch beurteilt wurden“, so Schneider. Man werde die enge Zusammenarbeit mit dem Welterbezentrum und Icomos fortführen.
„Der vorgelegte Bericht stellt deutlich heraus, dass die Zusammenarbeit der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen mit dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal positiv und effizient ist“, sagte der Verbandsvorsteher des Zweckverbandes, Landrat Volker Boch. „Dies bestärkt uns in unserer Arbeit für die weitere Entwicklung des Welterbetals. Die Gutachter haben sowohl im Rahmen der Mission als auch in ihrem Bericht die Arbeit des Zweckverbandes gelobt. Sie sehen die klare Notwendigkeit eines starken und handlungsfähigen Zweckverbandes, der die regionalen Akteure vernetzt und den neuen Managementplan sowie die Managementstrukturen vor Ort zur Verstetigung des Welterbes umsetzt. Auf dieser Basis wollen wir das Welterbe künftig weiter schützen und nachhaltig entwickeln. Wir begrüßen ausdrücklich die Einschätzung, dass der Welterbestatus nicht gefährdet ist“, so Landrat Boch.
Der Bericht von Icomos und Unesco-Welterbezentrum zeigt Empfehlungen für die Welterbestätte auf. In dem seit dem Vor-Ort-Termin im Mai 2022 laufenden Beobachtungsverfahren wurde bereits an vielen Stellen weitergearbeitet. „Wir werden nun im nächsten Schritt unsere Stellungnahme zu dem Bericht, der weder ein Beschluss der Unesco noch ein Beschlussvorschlag für das Welterbekomitee ist, an das Welterbezentrum schicken und weiter mit den Verantwortlichen und beratenden Stellen an der welterbeverträglichen Umsetzung der kritisch gesehenen Projekte arbeiten. Dabei werden wir auch deutlich machen, wo unsere Einschätzungen von der Sicht der Gutachter abweichen, beispielsweise bei der Umsetzung der Energiewende oder dem Standort der Seilbahn Koblenz“, so Staatssekretärin Schneider.
Die internationale Delegation aus Expertinnen und Experten des Unesco-Welterbezentrums und von Icomos hatte im Mai 2022 das Obere Mittelrheintal im Rahmen einer mehrtätigen Mission zur reaktiven Überwachung der Welterbestätte bereist. Das Land Rheinland-Pfalz hatte bei dieser Bereisung gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Zweckverband Oberes Mittelrheintal umfassend über Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Welterbestätte Oberes Mittelrheintal informiert.