„Mit dem Preis für Zivilcourage ehren wir engagierte und inspirierende Alltagsheldinnen und -helden. Sie haben in Gefahrensituationen nicht weggesehen, sondern mutig eingegriffen und anderen in Not geholfen. Dafür gebührt ihnen unser Dank und Respekt. Unsere Gesellschaft und unser demokratisches Miteinander brauchen solche Vorbilder. Sie zeigen uns, dass wir alle etwas bewegen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen können“, sagte Innenminister Michael Ebling.
Stephanie Graham und Fanar Al-Hashimy aus Worms informierten die Polizei, weil ihnen das Verhalten einer Mutter gegenüber ihren Kindern aufgefallen war. Die eingetroffenen Einsatzkräfte stellten im Gespräch mit den Kindern fest, dass diese von ihren Eltern misshandelt wurden. Der beherzte Einsatz der beiden Frauen trug dazu bei, dass das Jugendamt Worms weitere Maßnahmen eingeleitet hat, um die Kinder vor künftigen Übergriffen zu schützen.
Luca Brödel aus Rodalben (Landkreis Südwestpfalz) bewies Zivilcourage, als er am Mannheimer Hauptbahnhof einen körperlichen Angriff beobachtete und als Einziger einschritt. Er versuchte, den Täter von dem am Boden liegenden Opfer abzulenken und ihn in ein Gespräch zu verwickeln. So verhinderte er mutmaßlich weitere Verletzungen.
Greta Engel aus Mainz verfolgte einen Taschendieb, der eine 89-jährige Frau an einer Straßenbahnhaltestelle in Mainz bestohlen hatte. Die hochschwangere Helferin unterstützte die Polizei außerdem dabei, den Beschuldigten zu identifizieren und das Diebesgut an die Bestohlene zurückzugeben.
Den diesjährigen Kinder- und Jugendpreis für Zivilcourage erhalten Eric Petermann, Lars Winkel und Ben Rohs aus Brachbach (Landkreis Altenkirchen). Die drei 12- und 13-Jährigen beobachteten, wie zwei Ladendiebe, ein Mann und eine Frau, einen Supermarkt verließen und in verschiedene Richtungen flohen. Während Mitarbeitende des Supermarktes den Mann verfolgten, verfolgten die Jugendlichen die Täterin in sicherer Entfernung. Als die Polizei im Rahmen der Fahndung eintraf, machten die drei Jugendlichen auf sich und die Frau aufmerksam, die daraufhin vorläufig festgenommen wurde.
Der Preis für Zivilcourage wurde in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen. Eine unabhängige Jury hat aus über 15 Vorschlägen die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Diese erhielten eine Urkunde, eine Skulptur und eine Geldprämie.
„Mit dem Preis für Zivilcourage werden mutiges Handeln und gesellschaftliches Engagement auch in schwierigen Zeiten anerkannt und gefördert. Er ermutigt Menschen, sich trotz Angst und Unsicherheit aktiv für das Gemeinwohl und ein friedliches Miteinander einzusetzen. Damit stärken wir langfristig auch unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung“, so der Minister abschließend.