| Wiederaufbau

„Gemeinsam bauen wir wieder auf“ – Kabinett trifft kommunale Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger im Ahrtal

„Der Wiederaufbau ist und bleibt ein Regierungsschwerpunkt unserer Landesregierung. Gemeinsam haben wir schon viel erreicht. Auch wenn der Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen ist, konnten wir auch im vergangenen Jahr wieder bedeutende Fortschritte erreichen, die auch sichtbar sind“, betonten Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Umweltministerin Katrin Eder und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zu Beginn der gemeinsamen Gespräche der Landesregierung mit Landrätin Cornelia Weigand und den hauptamtlichen Bürgermeistern des Ahrtals.

Anlässlich des Jahrestages der größten Naturkatastrophe, die Rheinland-Pfalz je heimgesucht hat, tagt das Kabinett im Ahrtal, trifft Vertreterinnen und Vertreter der von der Flut betroffenen Kommunen und besucht Wiederaufbauprojekte vor Ort. Im engen Schulterschluss arbeiten Landesregierung, die kommunale Ebene und Bürgerinnen und Bürger zusammen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern am Wiederaufbau. Das Motto des Wiederaufbaus lautet daher „Gemeinsam bauen wir wieder auf“. Was wurde erreicht, was ist in Arbeit? In der Informationsbroschüre „Wiederaufbau – Perspektive Zukunft“ wird an konkreten Beispielen gezeigt, was momentan vor Ort entsteht. Die Broschüre ist unter https://wiederaufbau.rlp.de/ abrufbar. 

„Der Wiederaufbau schreitet im guten Miteinander mit den kommunalen Vertreterinnen und Vertretern voran. Er hat auch zunehmend an Dynamik gewonnen, weil wir im gemeinsamen Miteinander gute Abläufe etablieren konnten und Hemmnisse beseitigt haben, beispielsweise durch die Einführung der Abschlagszahlungen. Über alle Förderbereiche hinweg wurden zum Stichtag 16. Juni 2025 bereits rund 3,06 Milliarden Euro bewilligt. Wie gut dieses Geld vor Ort eingesetzt wird, kann jede und jeder anschauen, der sich auf den Weg ins Tal macht. Ganz bewusst wandern wir mit dem Kabinett und den haupt- und ehrenamtlichen kommunalen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern ein Stück des wiedereröffneten Rotweinwanderweges. Denn wir wollen alle motivieren, es uns gleich zu tun, und die Erfolge beim Wiederaufbau, insbesondere auch bei der touristischen Infrastruktur, selbst in Augenschein zu nehmen“, warb Ministerpräsident Alexander Schweitzer

„Vor eineinhalb Jahren haben wir hier im Tal die neuen Kommunal-Koordinatoren in den Gemeinden vorgestellt. Es freut mich sehr, dass die Arbeit der Kommunal-Koordinatoren bislang sehr positiv aufgenommen wurde. Auch ihre Arbeit wird dazu beitragen, die Entwicklungsdynamik hoch zu halten. Und auch im privaten Wiederaufbau konnten wir im vergangenen Jahr einen wichtigen Fortschritt erzielen. Nachdem die große Masse des Antragsvolumens bearbeitet werden konnte, hat die Investitions- und Strukturbank auf Bitten der Kommunen direkte Ansprechpartner für die besonders komplexen Fälle benannt. Das soll den Betroffenen dieser komplexen Fälle eine schnellere Klärung ihrer Fragen ermöglichen“, betonte Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Neben den Erfolgen gebe es natürlich auch noch Herausforderungen, beispielsweise beim Wiederaufbau von Schulen und Krankenhäusern. Der Ministerpräsident zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass in dem gewohnt guten Dialog auch hier gemeinsam Lösungen gefunden würden.

Umweltministerin Katrin Eder erklärte: „Die Flutkatastrophe 2021 hat uns die möglichen Schäden, die durch solche Ereignisse entstehen können, deutlich vor Augen geführt – und gleichzeitig wächst durch den fortschreitenden Klimawandel die potenzielle Gefahrenlage durch mehr und immer stärkere Extremereignisse – und damit das Risiko für die Gesellschaft. An die Herausforderungen durch den Klimawandel müssen wir uns vorausschauend anpassen. Die Ahrtal-Kommunen haben hier beim Wiederaufbau bereits Großes geleistet. So haben Altenahr-Altenburg, Rech, Dernau und Mayschoß kommunale Nahwärmenetze auf Basis Erneuerbarer Energien auf den Weg gebracht. Sie leisten damit nicht nur einen Wiederaufbau, sondern beschreiten einen Weg in zukunftsfähige Energieträger. Für den Wiederaufbau der kommunalen Wasserwirtschaftsinfrastruktur wurden 462 Bewilligungen erteilt mit einem Zuwendungsvolumen von rund 320 Millionen Euro. Damit investieren wir in eine klimawandelangepasste Zukunft des Ahrtals. Mit Blick auf die Mobilität werden neun Eisenbahnüberführungen, drei Bahndämme und eine Stützwand neu in hochwasserresilienter Bauweise errichtet. Das Land wird ein zukunftsfähiges Ahrtal weiterhin intensiv beim Wiederaufbau begleiten und beim ambitionierten Klimaschutz unterstützen.“

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hob hervor: „Der Wiederaufbau des Ahrtals ist eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung – und wir leisten als Wirtschaftsministerium gezielt unseren Beitrag: mit Unterstützung für touristische Betriebe, mit Investitionen in moderne Infrastruktur, mit einem strategischen Tourismuskonzept und mit konkreten Projekten vor Ort. Die Menschen im Tal zeigen Tag für Tag, wie viel Engagement und Zuversicht in dieser Region steckt. Dieses Potenzial wollen wir weiter stärken – damit das Ahrtal nicht nur wieder auf die Beine kommt, sondern gestärkt in die Zukunft geht.“

„Die neue Informationsbroschüre „Wiederaufbau – Perspektive Zukunft“ gibt Einblicke in das, was momentan vor Ort entsteht und verdeutlicht, wie mit aktuellen Konzepten und Technologien zukunftsgerichtet und nachhaltig wiederaufgebaut wird. Auch Ideen für die Tourismusregion Ahrtal und der Wiederaufbau der Ahrtalbahn sind, neben vielen weiteren Themen, Bestandteile der Broschüre. Der Fortschritt im Ahrtal ist sichtbar und spürbar. Dass der Wiederaufbau weiter an Dynamik gewinnt, zeigen Projekte wie die neue Weinbaubrücke in Dernau, die wir in der vergangenen Woche einweihen konnten. Dieses Engagement vor Ort, getragen von Kommunen, Land und vielen haupt- und ehrenamtlichen Beteiligten, ist das Fundament des Wiederaufbaus und gibt den Ansporn, auf diesem Weg weiterzugehen“, sagte Innenminister Michael Ebling. „Auch diese Broschüre ist wieder im sehr konstruktiven Miteinander von Land und Kommunen sowie vielen anderen am Wiederaufbau Beteiligten entstanden – getreu dem Motto: ‚Gemeinsam bauen wir wieder auf!‘“

Landrätin Cornelia Weigand betonte: „Auch im vergangenen Jahr haben wir beim Aufbau des Ahrtals erneut große Fortschritte erzielt und danken Bund und Ländern, dass sie die hierfür benötigten Gelder in Form des Aufbauhilfefonds zur Verfügung stellen. Wichtig ist uns, über den reinen Wiederaufbau hinaus die verschiedenen Bauvorhaben an die Herausforderungen der Zukunft anzupassen. Mit der hochwasservorsorgenden Gewässerwiederherstellung gehen wir einen großen Schritt in die richtige Richtung und treiben parallel den technischen Hochwasserschutz voran. Durch den Bau von Hochwasserrückhaltebecken kann es uns gelingen, den Abfluss der Gewässer – insbesondere der Ahr – bei Extremereignissen signifikant zu senken. Für die drei Becken mit Priorität 1 hat das Umweltministerium Rheinland-Pfalz bereits die Förderung der nächsten Planungsschritte zugesagt, worüber wir froh und sehr dankbar sind.“

Guido Orthen, Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler erklärte: „Die Herausforderungen des Wiederaufbaus verlangen von allen Beteiligten auf allen Ebenen noch immer alles ab. So sind wir der Landesregierung dankbar für den kontinuierlichen Austausch und den anhaltenden Willen, uns zu unterstützen. In den vergangenen vier Jahren konnten wir Stück für Stück Fortschritte machen. Wir haben allerdings auch Bereiche aufgezeigt, wo weniger Regulierung nötig ist, um mehr Tempo im Wiederaufbau zu ermöglichen. Nicht zuletzt mit dem überörtlichen Hochwasserschutz liegt weiterhin eine Mammutaufgabe vor uns, die nur von Bund, Land und Kommunen vor Ort gemeinsam gestemmt werden kann."

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