Nach ihrem zweiten Irak-Einsatz ist die beim Landstuhler Regional Medical Center stationierte „Hawk“-Hubschrauber-Staffel des 214. Aviation Regiments (früher 236. Medical Company/Air Ambulance) seit November auf dem Kirchberg zurück. Die Einheit wurde nach dem langen Einsatz 2007/2008 logistisch neu ausgerichtet und personell neu aufgebaut. Die Piloten und Spezialkräfte werden deshalb in nächster Zeit verstärkt Übungseinsätze fliegen müssen, damit der erforderliche Leistungsstand nach der Neustrukturierung so schnell wie möglich wieder erreicht wird, so das Mainzer Innenministerium nach Gesprächen mit der US-Army und dem Bundesverteidigungsministerium.
Bei einem Spitzentreffen am 4. November mit dem neuen kommandierenden General der 7. US Armee in Deutschland, Carter F. Ham, hatten Ministerpräsident Beck und Innenminister Bruch bei aller Notwendigkeit der Übungen noch auf die besonderen Lärmbelastungen der Landstuhler Bevölkerung im Umfeld des Kirchbergs hingewiesen. Über den Lärm der notwendigen verstärkten Trainingsflüge im Vorfeld des Irak-Einsatzes hatten Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Verbandsgemeinde Landstuhl im Jahr 2006 besonders Beschwerde geführt.
Der Rahmen für die jetzt anstehenden Trainingsflüge sieht daher vor, in der Kernphase der Übungen bis Ende Mai die derzeit noch früh einsetzende Dunkelheit am Abend besonders für Übungen unter Nachtbedingungen zu nutzen, damit nächtlicher Fluglärm durch langes „Stehen“ in der Luft unterbleibt und die Belastungen der Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich gehalten werden.
Für die Zeit nach Abschluss des derzeitigen Intensiv-Trainings gilt, dass Übungen mit Schwebeflügen, vor allem bei Dunkelheit, andernorts außerhalb Landstuhls stattfinden. Nach der von Innenminister Bruch aktuell eingeholten Bestätigung des Bundesverteidigungsministeriums bleibt es strikt bei der im Jahr 2007 mit der Verbandsgemeinde Landstuhl getroffenen Vereinbarung, dass Übungsflüge nach 24 Uhr nur in den Monaten Mai bis August und unter einer strengen Ausnahmeregelung eines hochrangigen US-Offiziers stattfinden dürfen, dieses maximal an zwei Tagen pro Woche.
Diese Flüge werden jeweils als gesonderte Übungen beantragt. Deshalb werde es des Nachts bisweilen auch weiter Lärm geben müssen, wenn die Hawk-Helikopter nach Beendigung der auswärtigen Übung auf den Kirchberg zurückkehren. Dies sei in diesen Fällen nicht zu vermeiden, aber lang andauernde nächtliche Schwebeflüge über Landstuhl solle es nicht geben, so Innenminister Bruch, der sich dabei auf Auskünfte aus dem Bundesverteidigungsministerium berief.
Dabei wies der Minister darauf hin, dass die US-Rettungsstaffel auf dem Kirchberg besonders hochqualifizierte Piloten mit extremer Leistungsfähigkeit und Kompetenz erfordere. „Das ist für den Einsatz im Ernstfall überlebenswichtig“, so Bruch, „aber wir wollen gemeinsam, dass der dabei unvermeidbar entstehende Fluglärm in vertretbaren Grenzen bleibt“.
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US-Streitkräfte/ Hubschrauber-Staffel