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Coworking Spaces auf dem Land: Drei neue Dorf-Büros eröffnet

In den Ortsgemeinden Elmstein (Landkreis Bad Dürkheim), Ediger-Eller (Landkreis Cochem-Zell) und Horbruch (Landkreis Birkenfeld) haben im Dezember drei neue Dorf-Büros eröffnet. Die drei Kommunen hatten sich erfolgreich um eine Unterstützung im Rahmen des erweiterten Modellprojekts „Dorf-Büros“ beworben, das die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des Innenministeriums durchführt.

Bei den Dorf-Büros handelt es sich um Gemeinschaftsbüros, sogenannten Coworking Spaces, in ländlich geprägten Regionen. Mit den drei neuen Dorf-Büros bestehen mittlerweile acht Gemeinschaftsbüros dieser Art in Rheinland-Pfalz.

„Viele Menschen in Rheinland-Pfalz leben in sehr ländlichen Gebieten. Damit diese Regionen auch in Zukunft für junge Menschen und Familien als Wohnort attraktiv bleiben, ist es wichtig, dass es vor Ort gute Möglichkeiten zum Arbeiten gibt. Die Dorf-Büros holen die Arbeit zurück ins Dorf, wirken Leerständen entgegen und vernetzen die Menschen vor Ort. Gleichzeitig werden durch die Dorf-Büros Pendelstrecken eingespart und es profitieren lokale Geschäfte und die Gastronomie“, sagte Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß. Sie lobte die teilnehmenden Gemeinden für deren Engagement im Rahmen des Modellprojekts „Dorf-Büros“.

In Elmstein in der Verbandsgemeinde Lambrecht  hatte bereits am 4. Dezember, nach einem knappen dreiviertel Jahr Planung und Vorbereitung, das Dorf-Büro „Elmsteiner Tal“ eröffnet. In den Räumlichkeiten des Elmsteiner Rathauses wurde ein flexibel anmietbares Gemeinschaftsbüro geschaffen.

In Ediger-Eller in der Verbandsgemeinde Cochem eröffnete am 10. Dezember das Dorf-Büro „Moselwerk“. Der Coworking Space mitten im Ortskern in der kernsanierten, historischen und denkmalgeschützten Immobilie „Christoffel-Hof“ soll die Arbeit zurück in den Ort holen und durch wegfallende Pendelstrecken den Bewohnern und Bewohnerinnen mehr Lebensqualitäten bieten.

In Horbruch in der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen können sich Interessierte seit dem 11. Dezember in den professionell ausgestatteten Arbeitsräumen des Dorf-Büros „Coworking Horbruch“ einbuchen. Hier wurde dem Dorfgemeinschaftshaus neues Leben eingehaucht, um Pendlerströme zu reduzieren und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde ein professionelles Arbeitsumfeld zu bieten.

Die drei Gemeinden sind die Gewinner des Jahres 2021 in der dritten und letzten Wettbewerbsrunde des Modellprojekts „Dorf-Büros“. 2020 konnten sich die Gemeinden Buch (Rhein-Hunsrück-Kreis), Annweiler am Trifels (Landkreis Südliche Weinstraße) und Aar-Einrich (Rhein-Lahn-Kreis) mit ihren Konzepten durchsetzen. Aus der ersten Wettbewerbsrunde 2019 ging ein Dorf-Büro in Langsur-Wasserbilligerbrück (Landkreis Trier-Saarburg) hervor. Dieses wird 2023 als erstes der acht Dorf-Büros in den Eigenbetrieb ohne die finanzielle Unterstützung seitens der Entwicklungsagentur übergehen.

Bei den „Dorf-Büros – Coworking Spaces in Rheinland-Pfalz“ handelt es sich um ein erweitertes Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums. Die Idee der Dorf-Büros ist eine Weiterentwicklung des Modellprojektes „Schreibtisch in Prüm“, das seit 2017 von der Entwicklungsagentur in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Prüm und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm betrieben wird. Dabei ermitteln die Projektpartner, unter welchen Rahmenbedingungen das im urbanen Raum bereits etablierte Konzept der Coworking Spaces auch im ländlichen Raum von Rheinland-Pfalz funktionieren kann.

Zur Auswahl der zu unterstützenden Kommunen hatte die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz für die Jahre 2019, 2020 und 2021 Wettbewerbe initiiert und ländliche Kommunen zur Bewerbung aufgerufen. Dafür mussten die Kommunen ein aussagekräftiges Konzept, eine passende Immobilie und einen Finanzplan vorlegen. Die Gewinner wurden in den jeweiligen Wettbewerbsrunden von einer Fachjury ermittelt. Die Unterstützung der kommunalen Projekte erfolgt durch fachliche Beratung sowie einer Finanzierung in Höhe von bis zu 100.000 Euro je Vorhaben. Die Kommunen verpflichten sich, die Dorf-Büros nach Ende des dreijährigen Unterstützungszeitraums noch mindestens zwei Jahre in Eigenbetrieb weiterzuführen.

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