„Mehr als 100 Windeneinsätze seit dem Start im vergangenen Jahr zeigen, dass sich die Entscheidung zur dauerhaften Ausstattung von ‚Christoph 66‘ mit der Rettungswinde ausgezahlt hat. Sie kann in vielen Situationen die Rettungszeit nochmals erheblich verkürzen. Das kann den entscheidenden Unterschied über Leben und Tod machen“, sagte Innenminister Michael Ebling am Rande einer gemeinsamen Übung der ADAC Luftrettung mit der DRK-Bergwacht im Klettergebiet „Kirner Dolomiten“. Das Land werde die Vorhaltung einer Rettungswinde auch weiterhin mit rund 242.000 Euro pro Jahr fördern, so der Minister.
„Mein Dank gilt der ADAC Luftrettung, der Crew von ‚Christoph 66‘ und den ehrenamtlich Engagierten der DRK-Bergwacht, die hier mit einem realistischen Szenario ihre Abläufe optimieren, um im Ernstfall nahtlos zusammenzuarbeiten“, betonte Ebling. Vor Ort wurde die notärztliche Versorgung und Rettung einer verunglückten Person mittels Winde im Bereich einer Felsformation trainiert.
„Bei unseren Rettungseinsätzen hier in der Region hat sich eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der einsatztaktische Vorteil eines notarztbesetzten Windenhubschraubers sein kann“, erklärte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Frédéric Bruder. Bewährt habe sich in der Westpfalz zudem das von der ADAC Luftrettung 2022 in Deutschland eingeführte Konzept der Winden-Sofortbereitschaft. „Dadurch können die Crews ohne Umrüstung der Kabine und Zwischenlandung direkt nach der Alarmierung zu Windeneinsätzen fliegen und haben so im Notfall bis zu zehn Minuten Zeitersparnis“, betonte Bruder.
„Wir freuen uns mit der heutigen Übung die gute Zusammenarbeit mit der ADAC Luftrettung und dem Innenministerium zu vertiefen,“ erklären Thomas Meffert, Landesfachbeauftragter DRK-Bergwacht, und Manuel Borgmann, Bereichsleiter der Nationalen Hilfsgesellschaft im DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz. „Auch für künftige Einsätze sind wir mit knapp 30 Windenretter in der DRK-Bergwacht landesweit gut vorbereitet, ausgestattet und qualifiziert“.
Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Einsätze von Christoph 66 bei 1.885. In den Monaten Januar bis einschließlich Juli 2023 rückte der in Imsweiler (Donnersbergkreis) stationierte Hubschrauber bereits zu 1.091 Einsätzen aus. Das Einsatzgebiet von „Christoph 66“ umfasst die Stadt und den Landkreis Kaiserlautern, die Landkreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis. Das Einsatzgebiet für Verlegungstransporte von Klinik zu Klinik (Sekundärtransporte) umfasst die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland.
Innenminister Michael Ebling und Frédéric Bruder hatten im April in Mainz einen Vertrag zur dauerhaften Übertragung des Luftrettungsdienstes in der Region Westpfalz unterzeichnet. Die Konzession beinhaltet neben dem Betrieb des Rettungshubschraubers Christoph 66 auch Bau und Betrieb einer Luftrettungsstation nahe der bisherigen Interimsstation in Imsweiler.