| Preis für Zivilcourage

Ebling zeichnet mutige Menschen mit Preis für Zivilcourage aus

Innenminister Michael Ebling hat vier Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit dem Preis für Zivilcourage 2022 ausgezeichnet. Im Rahmen der Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“ wird der Preis an Menschen verliehen, die durch ihr außergewöhnliches und couragiertes Eingreifen in Gefahrensituationen eine Straftat verhindert haben oder Opfern von Straftaten zur Seite standen.
Innenminister Michael Ebling und Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Preises für Zivilcourage 2022.
Innenminister Michael Ebling und Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Preises für Zivilcourage 2022.

„Wir alle sind froh, wenn wir in Notsituationen Hilfe bekommen. Deshalb sollten wir auch selbst eingreifen, wenn andere in Not sind. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben genau das getan und durch ihr beherztes und mutiges Verhalten gezeigt, was Zivilcourage bedeutet. Sie haben sich über die Maßen für andere eingesetzt, wo manch einer vielleicht nur zugeschaut hätte. Dafür gebührt ihnen unser aller Anerkennung und unser Dank“, sagte Innenminister Michael Ebling im Rahmen der Feierstunde.

Laura Eberle aus Rohrbach (Landkreis Südliche Weinstraße) kam einem Fußgänger zu Hilfe, der durch einen PKW so schwer verletzt wurde, dass er einen Herzkreislaufstillstand erlitt. Laura Eberle führte als Zeugin sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, die dem Opfer das Leben rettete. Dafür wird sie mit dem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.

Durch seinen mutigen Einsatz rettete Jaroslav Gubenko aus Germersheim (Kreis Germersheim) einer Frau das Leben. Diese war auf offener Straße von ihrem Ex-Mann mit einem Messer angegriffen und durch mehrere Stiche verletzt worden. Jaroslav Gubenko hörte die Hilfeschreie und entschied, einzuschreiten. Dabei wurde er selbst durch einen tiefen Schnitt in der Kniekehle verletzt. Dennoch versuchte er weiterhin, den Angreifer von der Frau abzubringen. Der Angreifer ergriff erst kurz vor Eintreffen der Polizei die Flucht. Der Messerschnitt an der Kniekehle hatte für ihn selbst gesundheitliche Folgen, eine vollständige Genesung ist bis zum heutigen Tag nicht erfolgt. Die Frau überlebte den Angriff schwerverletzt nach einer Notoperation.

Marc Marcel Linke aus Trier bewahrte eine Seniorin vor einem Betrug und damit großem finanziellen Schaden. In seinem Taxi beförderte Linke die 85-jährige Frau. Da diese nervös wirkte, sprach er sie an. Sie erzählte ihm, dass sie zur Bank wolle, um dort 50.000 Euro abzuheben. Linke vermutete einen Betrugsfall und fuhr die Seniorin zur Polizei, wo sie durch die zuständige Abteilung bei weiteren Telefonaten mit dem Täter betreut wurde. Die Vollendung der Tat konnte somit verhindert werden.

Alpay Nedzhiyati aus Ludwigshafen erhält den diesjährigen Jugendpreis. Der 16-Jährigebeobachtete auf dem Schulhof, wie ein Schüler der 9. Klasse einen Schüler der 5. Klasse würgte. Er ging auf den Täter zu und forderte diesen auf, von dem Jüngeren abzulassen. Als sich ein Kreis aus Schülerinnen und Schülern bildete, bat Alpay Nedzhiyati diese, auf Abstand zu bleiben. Den Täter forderte er dazu auf, aufzuhören. Erst als ein Lehrer hinzukam, ließ der Angreifer von dem Jüngeren ab. Dieser bekam nur schwer Luft und wurde in den Sanitätsraum verbracht.

„Die Preisträgerinnen und Preisträger haben durch ihr vorbildhaftes Handeln eindrucksvoll deutlich gemacht, wie wichtig es ist, für das zwischenmenschliche Miteinander einzustehen“, sagte Ebling.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten eine Urkunde, eine Skulptur und einen Geldpreis.

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