Rund siebzig Fachleute der Dorferneuerung aus dem ganzen Land befassen sich bei der zweitägigen Fachtagung intensiv mit dem Thema. Fachleute von privaten Handelberatungsfirmen, Freie Planer, Vertreter des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Dorferneuerungs-beauftragte, kommunale Vertreter und weitere Fachleute berichten über ihre Erfahrungen und die Chancen und Möglichkeiten, wie die Grundversorgung im Dorf gesichert werden kann. Vor dem Hintergrund demographischer Veränderungen, hoher Benzinpreise, langer Fahrten zum Großmarkt und von Veränderungen des Einkaufsverhaltens ist das Thema Grundversorgung aktueller denn je.
Am Mittwoch haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Ortsgemeinden zu besichtigen, die sich in der Vergangenheit bereits mit der Grundversorgung auseinandergesetzt haben. Die Fachexkursion führt die Teilnehmer auch nach Metterich, Europäischer Dorferneuerungspreisträger 1998, Landessieger 2006 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, Siegergemeinde im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2007“. Des Weiteren werden die Exkursionsteilnehmer Oberstedem, ehemalige Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung, und Daleiden besuchen. Diese Gemeinden können auf eine erfolgreiche Arbeit über Jahrzehnte in der Dorferneuerung zurückblicken, sie haben die Grundversorgung im Ort durch Hof- beziehungsweise Dorfläden gesichert. Die Ortsgemeinden haben sich früh in der Dorferneuerung engagiert und es dabei verstanden, ihre Ortskerne nicht nur lebens- und liebenswert zu gestalten, sondern auch ein Augenmerk auf die Grundversorgungssicherung zu legen. Die Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Hofstellen oder älterer ortsbildprägender Bausubstanz standen dabei genau so im Mittelpunkt wie eine gute Nahversorgung. Der Erhalt historischer Ortsmittelpunkte, ein dorfverträglicher Straßenausbau sowie zahlreiche private Dorferneuerungsmaßnahmen, die wesentlich zur Stärkung der Innenentwicklung beitragen, sind ebenfalls Schwerpunkte der Dorferneuerungsexkursion.
Die Dorferneuerung hat wie kein anderes Förderprogramm sowohl im kommunalen als auch im privaten Bereich einen großen Beitrag zur Attraktivierung der Ortskerne und damit zur Stärkung der Innenentwicklung geleistet. Gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und dem allgemeinen Strukturwandel ist es wichtig, dass die Dorferneuerung in den Ortsgemeinden nachhaltig angelegt ist. Seit 1991 hat das Land Rheinland-Pfalz im Eifelkreis Bitburg-Prüm im Rahmen der Dorferneuerung über 31,3 Millionen Euro an Fördermitteln investiert. Dabei sind 1.167 private und 267 öffentliche Projekte unterstützt worden.