| Dorferneuerung

Lewentz überreicht Sonderpreis Innenentwicklung an Kerpen

Innenminister Roger Lewentz hat der Ortsgemeinde Kerpen (Landkreis Vulkaneifel) den „Sonderpreis Innenentwicklung“ in der Sonderklasse im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ überreicht. Mit diesem Preis werden vorbildliche Initiativen und Maßnahmen zur Stärkung der Innenentwicklung rheinland-pfälzischer Dörfer ausgezeichnet. Der Minister überreichte der Ortsgemeinde neben einer Urkunde und einer Glastrophäe auch einen Scheck in Höhe von 2500 Euro. Am 9. November war die Gemeinde in Mainz bereits mit einem Ersten Preis in der Sonderklasse und einem Preisgeld in Höhe von 1800 Euro ausgezeichnet worden.

„Von 2002 bis 2008 war Kerpen Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung und hat diese Zeit hervorragend genutzt“, so Lewentz bei einem Ortsrundgang. Seit 1982 umfasst den gesamten Ort eine Ortsgestaltungssatzung. Eine Baugestaltung, die beim Einsatz für ein regionaltypisches Gebäudeumfeld beginne, über Baukörper und Dachformen bis hin zu den Fassaden. „Die Gemeinde geht damit einen herausragenden, mutigen und sehr erfolgreichen Weg einer harmonischen und einheitlichen Dorfgestaltung“, unterstrich der Minister.


Die Gemeinde punktete mit einem überzeugenden und nachhaltig angelegten Konzept für die Innenentwicklung des Ortes und konnte sich in der Sonderklasse im Landesentscheid 2012 gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Dem Verlust eines lebendigen Ortskern sei frühzeitig mit der Erhaltung und Nutzung alter, ortsbildprägender Bausubstanz gezielt entgegengesteuert worden.


Das Thema Innenentwicklung habe durch den demographischen Wandel einerseits und den anhaltenden hohen Flächenverbrauch andererseits in den letzten Jahren nochmals deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Dorferneuerung trage entscheidend mit dazu bei, dass sozialkulturelle Leben in den Dörfern zu unterstützen und zu fördern. Vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen für Jung und Alt würden wieder belebt oder neu geschaffen. „Nur eine starke Dorfgemeinschaft ist in der Lage, einen Ortskern wieder zu beleben“, sagte Lewentz. Mit einer gezielten Innenentwicklung der Dörfer würden die notwendigen Infrastrukturen in den Ortskernen für die Zukunft aufrecht erhalten. Dies leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der einzigartigen und unverwechselbaren Siedlungs- und Landschaftsstruktur in Rheinland-Pfalz.


Mit Hilfe der Dorferneuerung konnten seit dem Programmjahr 2000 in Kerpen insgesamt 24 private Vorhaben der Dorferneuerung gefördert werden. Aus dem Dorferneuerungsprogramm wurden für die Durchführung dieser Maßnahmen insgesamt rund 206.500 Euro bewilligt. Das damit ausgelöste Investitionsvolumen betrug rund 2,98 Mio. Euro. Die Dorferneuerungsgemeinde Kerpen verfügt heute über rund 165 Gästebetten was für eine besondere touristische Attraktivität der Ortsgemeinde und der Region spricht. Darüber hinaus sind in der kleinen Eifelgemeinde rund 150 Arbeitsplätze vorhanden, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde von Bedeutung sind.
Für die Ermittlung der Preisträger waren Stand, Qualität und Realisierung der Dorferneuerungsplanung bezüglich der Innenentwicklung, Initiativen und Maßnahmen für eine geordnete und qualitätsbewusste städtebauliche Entwicklung (z.B. Planungsinstrumente in den Ortskernen und Einzelmaßnahmen, Umnutzungen, Baulückenschließungen, Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen), die Sicherung oder Wiederherstellung einer dorfgerechten Infrastruktur- und Grundversorgungsausstattung und die Beteiligung und Mitwirkung der Menschen vor Ort bei der Konzeptfindung und Realisierung relevant.

Teilen

Zurück