| Landespräventionspreis

Minister Ebling ehrt fünf Projekte mit dem Landespräventionspreis

Innenminister Michael Ebling hat gemeinsam mit dem Landespräventionsrat Rheinland-Pfalz (LPR) fünf Projekte aus Kaiserslautern, Kusel, Ingelheim und Mainz mit dem Landespräventionspreis 2024 ausgezeichnet. Die Preisträger in diesem Jahr sind der 1. FC Kaiserslautern, der Verein „Helfer sind tabu!“, „Die Fridtjof-Nansen-Akademie in der Grundschule“ und die Kontaktstelle Holler „Kein Bock auf Nazis-Festival“. Einen Sonderpreis „Inklusive Prävention“ erhält der Kommunale Präventivrat der Stadt Mainz für ein Hörspiel für Seniorinnen und Senioren.

„Der Landespräventionspreis macht deutlich, welch hohen Stellenwert die Kriminalprävention in Rheinland-Pfalz hat und würdigt die zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit viel Herzblut für unsere offene und tolerante Gesellschaft einstehen. Auch deshalb leben wir hier in Rheinland-Pfalz in einem der sichersten und vielfältigsten Bundesländer“, sagte Innenminister Michael Ebling.

Ebling lobte das Engagement hinter den ausgezeichneten Beiträgen. „Die Bandbreite der ausgezeichneten Projekte zeigt, dass Präventionsarbeit in allen Generationen und sämtlichen Lebensbereichen Früchte tragen kann: Sportvereine, die Kinder und Jugendliche über sexualisierte Gewalt aufklären, Theatergruppen, die sich für Inklusion starkmachen, und Menschen, die sich für diejenigen einsetzen, die sich für uns einsetzen. Für das vorbildliche Engagement bedanke ich mich bei den ausgezeichneten Initiativen und allen Beteiligten ganz herzlich“, so der Innenminister.

Der Landespräventionspreis wird seit 2012 an erfolgreiche Projekte zur Kriminalitätsvorbeugung verliehen. Durch die Auszeichnung sollen diese nicht nur geehrt, sondern auch landesweit vorgestellt werden, um als Anregung und Vorbild für andere Initiativen zu dienen.

Die Gewinner des Landespräventionspreises 2024. Der dritte Platz wird in diesem Jahr wegen Punktgleichheit zweimal vergeben. Zudem lobte die Jury 2024 einen Sonderpreis „Inklusive Prävention“ aufgrund der besonderen Zielgruppe und der Übertragbarkeit aus:

 

1. Preis (3.000 Euro)

1. FC Kaiserslautern für ein Projekt zur Prävention (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Ziel des Projektes ist es, ein Konzept zu entwickeln, um Kinder vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen, ihre Stärkung zu fördern und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich bei Problemen an Erwachsene im Verein wenden können. Es zielt darauf ab, Handlungssicherheit und Qualifikation für alle Vereinsmitglieder zu gewährleisten und klare Kommunikationsstrukturen zu etablieren.

Um diese Ziele zu erreichen, wurden Maßnahmen wie die Vorlage polizeilicher Führungszeugnisse, Verhaltenskodizes, Fortbildungen, Partizipationsmöglichkeiten, Präventionsangebote und Notfallpläne implementiert. Hierzu wurde ein Kinderschutz-Konzept in Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen entwickelt und veröffentlicht.

 

2. Preis (2.000 Euro)

Verein „Helfer sind tabu!“ für den Einsatz gegen Gewalt gegen Einsatzkräfte

Verbale und tätliche Übergriffe gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienstkräfte gehören zum Alltag dieser Berufsgruppen. Das Projekt „Helfer sind tabu!“ bringt das Thema in die öffentliche Diskussion und möchte Behörden, Organisationen und die Zivilgesellschaft für die Problematik sensibilisieren.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln initiierte die Rettungsdienstbehörde im Landkreis Mainz-Bingen gemeinsam mit verschiedenen Rettungsdiensten und der Berufsfeuerwehr Mainz die Kampagne „Helfer sind tabu!“, um Gewalt gegen Einsatzkräfte zu verhindern und dieser entgegenzuwirken. Unter anderem wurde hierfür ein einheitliches Erfassungstool für Gewaltvorfälle implementiert, das im gesamten Rettungsbereich zur Verfügung steht und die systematische Erfassung und die Anzeige von Übergriffen erleichtert.

 

3. Preis (1.000 Euro)

„Die Fridtjof-Nansen-Akademie in der Grundschule“ für die politische Bildung in der Schule

Die Fridtjof-Nansen-Akademie setzt sich dafür ein, politische Bildung bereits im Kindesalter zu etablieren, um langfristig eine friedliche demokratische Gemeinschaft zu erhalten, da die herkömmliche Demokratiebildung oft Jugendliche anspricht, obwohl sich das Demokratieverständnis schon im Kindesalter entwickelt.

Mit dem Projekt sollen Kinder lernen, ihre Meinung zu vertreten, verschiedene Meinungen zu akzeptieren, Kinderrechte zu verstehen und Medienkompetenz zu entwickeln, um Desinformation zu erkennen und zu bewältigen.

 

3. Preis (1.000 Euro)

Kontaktstelle Holler für das Projekt „Kein Bock auf Nazis-Festival“

Die Kontaktstelle Holler möchte ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Entstanden ist das Projekt, um auf die Situation in Bledesbach (Landkreis Kusel) aufmerksam zu machen, wo Neonazis versuchen, rechte Strukturen aufzubauen. Mit einem vielfältigen und inklusiven Programm, organisieren die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein Festival gegen Rassismus und den Rechtsruck.

Ziel des Projektes ist es, demokratische Werte zu stärken und sich gegen Anfeindungen gegenüber ausländischen und geflüchteten Menschen sowie anderen kulturellen und sozialen Gruppen auszusprechen. Durch Vorträge, Ausstellungen und Konzerte sollen die demokratischen Strukturen im Landkreis gefestigt und öffentlich sichtbar gemacht werden und ein buntes Kusel repräsentieren.

 

Sonderpreis „Inklusive Prävention“ (500 Euro)

Kommunaler Präventivrat der Stadt Mainz für das Projekt „Hörspiel für sehbehinderte und blinde Senior:innen“

Die Theatergruppe der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatung für Seniorinnen und Senioren der Stadt Mainz besteht aus acht bis zehn Laien, die seit 2004 Theaterstücke einstudieren, um Seniorinnen und Senioren über Kriminalprävention und Betrugsmaschen aufzuklären. Unter den Titeln „Der Enkeltrick“, „Der wachsame Nachbar“, „Der falsche Behördenmitarbeiter“ oder „Der Schockanruf“ nehmen die Theaterstücke dabei Bezug auf aktuelle und zielgruppenrelevante Themen.

Um auch blinde und sehbehinderte Seniorinnen und Senioren zu erreichen, entstand die Idee, die Theaterstücke auch als Hörspiel zu produzieren, das bei Veranstaltungen simultan abgespielt werden kann. Ein Erzähler beschreibt die Szenen und liefert Informationen, sodass die Zuhörerinnen und Zuhörer die Betrugsmaschen nachvollziehen können.

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