„Antisemitismus keimt wieder verstärkt in unserer Mitte auf. Um dem entgegenzuwirken hat der Verfassungsschutz die Dokumentations- und Koordinierungsstelle eingerichtet. Die neue Broschüre ist ein wichtiger Beitrag, um über das Thema aufzuklären und soll gerade im Jubiläumsjahr 2021, in dem wir auf 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und Rheinland-Pfalz zurückblicken, ein Zeichen gegen antisemitische Tendenzen in unserer Gesellschaft setzen“, betont Innenminister Roger Lewentz.
Die Publikation spanne einen weiten Bogen, der geschichtliche Aspekte ebenso einschließe wie eine Beschreibung der unterschiedlichen Formen des Antisemitismus und ein aktuelles Lagebild verfassungsschutzrelevanter antisemitischer Bestrebungen. „Die Broschüre bietet einen umfassenden Überblick über dieses wichtige wie komplexe Thema und zeigt auch Aspekte der Prävention auf“, so Lewentz.
Aufklärung über Antisemitismus bleibe auch im 76. Jahr nach der Befreiung von der NS-Diktatur von besonderer Bedeutung: In letzter Zeit zeige sich der Antisemitismus nicht nur vermehrt unter Rechtsextremisten und anderen extremistischen Phänomenbereichen. Er habe offenkundig auch Teile des bürgerlichen Spektrums erfasst, wie zuletzt Proteste gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gezeigt hätten. Antisemitismus vermische sich hier mit Verschwörungsdenken und „Fake News“. Die Ausdrucksformen, wie Antisemitismus zu Tage trete, seien vielfältig, gerade über die sozialen Medien verbreiteten sich antisemitische Anfeindungen übelster Machart.
„Wir alle, Staat und Gesellschaft, bleiben angesichts der aktuellen Entwicklung gefordert, alles zu tun, den Nährboden des Antisemitismus gemeinsam auszutrocknen“, appellierte Lewentz. „Landesregierung und Sicherheitsbehörden treten dem Treiben von Antisemiten weiter entschieden entgegen.“
Die Broschüre ist hier abrufbar.
Die Publikation kann auch im Print-Format bestellt werden:
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Abteilung Verfassungsschutz
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