| Polizei / Spitzensportförderung

Drei neue Sportler in Spitzensportfördergruppe der Polizei

Innenminister Karl Peter Bruch hat drei neue Mitglieder der Spitzensportfördergruppe der Polizei Rheinland-Pfalz zu Kommissaranwärtern ernannt und vereidigt. Ringer Ralf Böhringer vom VfK Schifferstadt und 400-Meter-Läufer Stephan Behr von der Leichtathletik-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern werden in den nächsten viereinhalb Jahren ihr Fachhochschulstudium zum Polizeidienst durchlaufen und gleichzeitig ihre sportliche Karriere vorantreiben. Mitte des Monats wird auch Miriam Welte ihre Ernennungsurkunde zur Kommissaranwärterin erhalten. Die Bahnradfahrerin vom Radsportclub Kaiserslautern nimmt zurzeit an den Junioren-Europameisterschaften in Warschau teil.

Seit 2007 betreiben die rheinland-pfälzische und die hessische Polizei gemeinsam die Spitzensportfördergruppe. „Wir wollen sportliche und berufliche Leistung zusammenbringen“, erklärte Bruch. Damit die angehenden Polizisten Leistungssport und Polizeiausbildung bestmöglich miteinander verbinden können, wurden die Rahmenbedingungen auf die Bedürfnisse der Athleten zugeschnitten. Da Trainingstermine, Wettkämpfe und Meisterschaften Vorrang genießen, wurde die Studienzeit von drei auf viereinhalb Jahre verlängert. Während des Studiums an der Fachhochschule der hessischen Polizei in Wiesbaden bleibt vor und nach den Vorlesungen Zeit für das Training. „Aber auch die Zwischenprüfung und die Laufbahnprüfung müssen bestanden werden“, betonte der Minister. Die Mitglieder der Spitzensportfördergruppe haben die gleichen Klausuren zu schreiben und Prüfungen abzulegen wie ihre Kollegen in der dreijährigen Ausbildung.

Die berufspraktischen Komponenten des Studiums werden die drei künftigen Kommissare beim Polizeipräsidium Mainz absolvieren. Spezifisches Landesrecht erlernen sie in Seminaren an der rheinland-pfälzischen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Polizei – am Flughafen Hahn. Rheinland-Pfalz und Hessen sind die einzigen Bundesländer, die eine Spitzensportförderung während der Ausbildung zum gehobenen Polizeidienst mit dem Abschluss Diplom, künftig Master, ermöglichen. Gemeinsam mit dem Landessportbund wurden die Sportlerinnen und Sportler zunächst nach Leistungskriterien ausgewählt, danach mussten sie dasselbe Auswahlverfahren durchlaufen wie alle anderen Polizeianwärter. Die drei, die es in diesem Jahr geschafft haben, können bereits einige sportliche Erfolge vorweisen.

Ralf Böhringer holte 2008 zum dritten Mal die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften. 2004 war er Junioren-Europameister. Er ringt im griechisch-römischen Stil in der Gewichtsklasse bis 120 Kilogramm. Sein Ziel ist neben der Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London.

Stephan Behr, der neben der 400-Meter-Distanz auch die 800 Meter läuft, holte 2007 den Deutschen Junioren-Meistertitel und den Süddeutschen Meister. 2006 hat er an den U20-Weltmeisterschaften teilgenommen. Für 2009 hat er sich die Teilnahme an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften zum Ziel gesetzt.

Die Bahnradfahrerin Miram Welte hat dieses Jahr bereits einen Deutschen Rekord über 500 Meter aufgestellt und den dritten Platz bei den Weltmeisterschaften in Manchester gewonnen. 2007 war sie Deutsche Meisterin im Zeitfahren über 500 Meter.

2007 hatte die Polizei Rheinland-Pfalz erstmals vier Polizeianwärter für die Spitzensportfördergruppe ausgewählt. Olympische Erfolge zeigen, dass das Konzept der gemeinsamen Spitzensportfördergruppe aufgeht. Die rheinland-pfälzische Kommissar-Anwärterin Angela Maurer hat bei den Olympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille im Langstreckenschwimmen über 10 Kilometer nur um wenige Zehntel Sekunden verpasst, ihr hessischer Kollege Christian Reitz gewann Bronze mit der Schnellfeuerpistole.

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