Mit Blick auf die Verkehrsunfallstatistik für das erste Halbjahr wies Innenminister Karl Peter Bruch auf die Notwendigkeit solcher Kontrollen hin: "Bis Ende Juni verunglückten bereits 723 Kinder auf den rheinland-pfälzischen Straßen, davon ein Kind als Mitfahrer in einem PKW tödlich. Fast 40 Prozent der Kinder waren dabei als Mitfahrer in Fahrzeugen unterwegs." In den meisten Fällen war hier die unzureichende Sicherung von Kindern ausschlaggebend: Kindersitze und Rückhalteeinrichtungen waren falsch befestigt, Größe, Gewicht und Alter des Kindes passten nicht zu den Vorgaben des Herstellers, häufig wurde sogar ganz auf die Nutzung von Rückhalteeinrichtungen oder auf das Anschnallen verzichtet. "Mit gezielten Kontrollen wie heute, bei denen wir das Gespräch mit den Erwachsenen suchen und eine themenbezogene Aufklärung anbieten, möchten wir die Gefahren einer mangelhaften Kindersicherung verdeutlichen und das Problembewusstsein – gerade bei den Eltern – auf Dauer schärfen", so Bruch.
Bei der Kontrollaktion wurden insgesamt 5.801 Fahrzeuge überprüft, darunter 527 Schulbusse. Dabei beanstandeten die Polizeibeamtinnen und -beamten 1.159 PKW sowie 88 Schulbusse. In 280 PKW waren Kinder nicht vorschriftsmäßig in den Fahrzeugen gesichert. 135 Mal wurde sogar vollkommen auf jegliche Kindersicherung verzichtet. „Das ist im höchsten Maße unverantwortlich“, so der Innenminister. Bei den Schulbussen wurden 51 Verstöße gegen Ausrüstungsvorschriften, 16 Verstöße wegen technischer Mängel und sieben Verstöße gegen Sozialvorschriften registriert. Bei zwei Schulbussen waren die technischen Mängel so gravierend, dass ihnen die Weiterfahrt untersagt werden musste. Neben den ermittelten Verkehrsverstößen wurden sieben Strafanzeigen erstattet. 194 Fahrzeugführer erwartet eine Ordnungswidrigkeitenanzeige und 1.221 wurden verwarnt.
Innenminister Bruch mahnt: „Kinder zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Daher appelliere ich an alle Fahrerinnen und Fahrer, insbesondere an die Eltern, ihrer Verantwortung für die Kinder gerecht zu werden und für eine wirkungsvolle Kindersicherung im Auto Sorge zu tragen. Wir werden auch weiterhin unser besonderes Augenmerk auf die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr richten.“
Informationen und Tipps zur Kindersicherung im Straßenverkehr können auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz www.polizei.rlp.de unter dem Link Sicher im Verkehr abgerufen werden.
Redaktioneller Hinweis:
Die regionalen Ergebnisse erhalten Sie bei den jeweiligen Polizeipräsidien.