| DSL-Ausbau per Richtfunk

Schnelles Internet für den ländlichen Raum: Deutsche Telekom und Land Rheinland-Pfalz realisieren DSL-Ausbau per Richtfunktechnik in Venningen

Gute Nachrichten für die Bürger in Venningen: Durch das gemeinsame Engagement der Gemeinde Venningen, der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Deutschen Telekom und Ericsson erhält der 950-Einwohner-Ort eine bessere Breitbandversorgung. Mit innovativer Richtfunktechnik können ab sofort rund 300 Haushalte zusätzlich einen DSL-Anschluss bekommen. „Wir freuen uns, dass wir so schnell und unkompliziert eine Lösung gefunden haben, unsere Gemeinde ans Breitbandnetz zu bringen und so das Gefälle zwischen der ländlichen Region und städtischen Ballungsräumen auszugleichen“, betont Bürgermeister Michael Rohr.

Vor dem Piloten in Venningen hat bereits ein Projekt in Ratzenried gezeigt, dass Richtfunklösungen unter bestimmten Voraussetzungen wirtschaftlich sind. Die Kunden bemerken keinen Unterschied zur konventionellen DSL-Anbindung über Glasfaser- und Kupferkabel. „Wir wollen den Menschen überall in Deutschland Zugang zum schnellen Internet verschaffen. Wann immer ein Glasfaser-Ausbau zu teuer ist, werden wir deshalb ab sofort prüfen, ob eine Anbindung über Richtfunk möglich ist“, erklärt Ulrich Adams, der das Projekt „Mehr Breitband für Deutschland“ der Deutschen Telekom leitet.

Die neue DSL-Anbindung in Venningen, die zudem noch die benachbarte Gemeinde Großfischlingen mit DSL versorgt, wird von der Breitbandinitiative des Landes Rheinland-Pfalz unterstützt. Die Initiative wird federführend im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in enger Kooperation mit der Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern und für Sport umgesetzt. Neben einer breit angelegten Informationskampagne und einem Förderprogramm über 10 Mio. Euro bindet die Breitbandinitiative auch pilothaft Partner in ihre Aktivitäten ein. „Unser Ziel ist es, möglichst schnell allen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dazu initiiert und unterstützt die Landesregierung auch Pilotprojekte, in denen neue Technologien erprobt werden“, so Ministerialdirektor Jürgen Häfner, Leiter der Zentralstelle für IT und Multimedia im rheinland-pfälzischen Innenministerium.

Die technische Realisierung der Richtfunk-Anbindung übernimmt der Telekommunikationsausstatter Ericsson. „Richtfunkanbindungen bieten sich überall dort an, wo Glasfaser oder Mobilfunklösungen technisch oder wirtschaftlich nicht machbar sind. Vor Ort kann dann der Netzbetreiber über vorhandene Zugangstechniken wie Kupferkabel den Endkunden mit Breitband versorgen. Als Weltmarktführer bei Richtfunktechnik freuen wir uns, dass die Deutsche Telekom unsere Lösung als eine wichtige Komponente in ihre „Mehr Breitband für Deutschland“-Strategie übernommen hat, um die weißen Flecken in der Breitbandversorgung zu schließen“, sagt Thomas Nienaber, Geschäftsführer der Ericsson Transmission Germany GmbH.

In Venningen wäre ein Glasfaserausbau zu teuer geworden, weil die nächste Vermittlungsstelle mit einem Glasfaserkabel fünf Kilometer entfernt ist. Jetzt wird die Distanz mit Richtfunk überbrückt, die zwischen dem Fernmeldeturm in Edenkoben und einem DSL-Masten in Venningen zum Einsatz kommt. Die Tiefbauarbeiten für die komplette Glasfaseranbindung entfallen und damit ist die Anbindung deutlich günstiger. Ob Richtfunk grundsätzlich eine sinnvolle Alternative für die DSL-Versorgung ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab: Wie viele Bewohner haben Interesse an DSL? Wo steht der nächste Funkturm? Und wo kann der DSL-Mast im Ort errichtet werden?

Die Deutsche Telekom treibt den DSL-Ausbau konsequent voran: Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 600 Millionen Euro in 2007 und 2008 wird die Deutsche Telekom eine Netzabdeckung von rund 96 Prozent bis Ende des Jahres realisieren. Um „weiße Flecken“ besonders im ländlichen Raum zu schließen, setzt die Telekom auch auf Kooperationen mit Gemeinden. Die Kommunen können sich auf unterschiedliche Weise am Ausbau beteiligen: Beispielsweise indem sie eventuell vorhandene Kabelkanalanlagen oder Leerrohre zur Verfügung stellen oder die nötigen Tiefbaumaßnahmen übernehmen. Alternativ sind Vereinbarungen über garantierte Mindestkundenzahlen oder finanzielle Zuschüsse möglich. Um das passende Kooperationsmodell auszuarbeiten, stehen den Kommunen in den Regionen Ansprechpartner zur Verfügung. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits rund 200 dieser Kooperationen vereinbart.

Neben den DSL-Angeboten über das klassische Festnetz und Richtfunk bietet die Deutsche Telekom auch DSL via Satellit an. Die DSL-Anbindung via Satellit wurde unter anderem im Frühjahr 2008 in einem bundesweit ersten Pilotprojekt zwischen der Deutschen Telekom und dem Land Rheinland-Pfalz realisiert. Zudem gibt es Mobilfunklösungen über HSDPA/HSUPA und das flächendeckende EDGE-Netz von T-Mobile. Damit bekommt jeder Bundesbürger über die Deutsche Telekom Anschluss an das schnelle Internet.

Zahlen / Daten / Fakten zu Venningen:

  • Übertragungsgeschwindigkeiten der DSL-Anschlüsse: Download: bis zu 16 MBit/s; Upload: bis zu 1.024 KBit/s
  • Erwartete Kundenzahl: bis zu 300
  • Höhe des DSL-Masten: 7 Meter
  • Standort des DSL-Masten: Ortseingang Venningen
  • Länge des Funkfeldes: 3,5 km, vom DSL-Masten bis zum Fernmeldeturm in Edenkoben 
  • Investitionen: ca. 80.000 Euro, davon werden 14.000 Euro von Rheinland-Pfalz und der Strategischen Kooperation des Landes mit der Deutschen Telekom getragen

Mehr Informationen unter:www.breitband-fuer-deutschland.de
www.breitband-initiative-rlp.de

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