Der Minister hat die Anerkennungsschreiben heute im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Mainz den Vertretern der Gemeinden übergeben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden anhand praxisorientierter Beispiele der Dorferneuerungsgemeinde Eppelsheim aus dem Landkreis Alzey-Worms (Schwerpunktgemeinde von 2005 bis 2010), einem Vortrag zum Thema „Beispielhafte Initiativen und Aktivitäten im Rahmen der Dorfmoderation“ und einer Ausstellungen der Gemeinden Fischbach und Ludwigswinkel (Europäische Dorferneuerungspreisträger 2012) über die Chancen und Möglichkeiten einer Schwerpunktanerkennung informiert.
Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Während dieser Zeit kann in den Gemeinden im Rahmen der Dorfmoderation ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und ein zukunftsbeständiges Leitbild entwickelt werden. Ebenso steht für die Stärkung der Innenentwicklung eine qualifizierte Bauberatung für private und öffentliche Bauherrn zur Verfügung. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations- Bildungs- und Beratungsarbeit sind elementarer Bestandteil des zu erarbeitenden Entwicklungskonzeptes.
„Da die Durchführung einer Dorfmoderation, einer kostenfreien Bauberatung und die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes von grundsätzlicher Bedeutung für die Dorferneuerung sind, wurden deren Fördermöglichkeiten bereits im Jahr 2009 nochmals deutlich verbessert“, informierte Lewentz. Dies treffe auch für die interkommunale Zusammenarbeit in der Dorferneuerung zu, dessen Fördermöglichkeiten ebenfalls seit dem 1. Januar 2011 verbessert wurden.
Als Schwerpunktgemeinden 2013 werden anerkannt:
Ortsgemeinden Albig und Alsheim, Landkreis Alzey-Worms; Altenglan Ortsteil (OT) Mühlbach, Landkreis Kusel; Hahnstätten, Rhein-Lahn-Kreis; Hatzenport, Landkreis Mayen-Koblenz; Horn, Rhein-Hunsrück-Kreis; Hüffelsheim, Landkreis Bad Kreuznach; Kindsbach, Landkreis Kaiserslautern; Mertesdorf, Landkreis Trier-Saarburg; Neunkirchen, Landkreis Kusel; Norheim, Landkreis Bad Kreuznach; Oberdreis, Landkreis Neuwied; Rohrbach und Roschbach, Landkreis Südliche Weinstraße; Rüscheid, Landkreis Neuwied; Rüssingen, Donnersbergkreis; Ruschberg, Landkreis Birkenfeld; Stadt Saarburg, Stadtteil Kahren, Landkreis Trier-Saarburg; Sessenbach, Westerwaldkreis; Weingarten, Landkreis Germersheim.
Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen, erläuterte Lewentz. „Nur wer mitbestimmen und mitgestalten darf, identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“, sagte der Minister. Diese Akzentuierung der Dorferneuerung sei in besonderem Maße dazu geeignet, den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und lebensfähiger zu gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und Kulturlandschaft erhalten. Dazu zählen insbesondere auch Maßnahmen, die einer Grundversorgungssicherung und der sozialen Daseinsvorsorge im Dorf dienen.
Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2.000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Entwicklung und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, so der Minister weiter.
Allein im Programmjahr 2012 seien in der Dorferneuerung 45 Dorfmoderationen mit einer Gesamtzuwendung in Höhe von rund 490.000 Euro gefördert worden, betonte der Minister. Insgesamt 179 öffentliche und 1125 private Maßnahmen wurden durch die Dorferneuerung unterstützt. Mit der Gesamtfördersumme in Höhe von 19,3 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von 106 Millionen Euro ausgelöst worden. „Das ist ein klarer Beleg auch für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, sagte Lewentz. Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren.
„Die Dorferneuerungsprojekte wurden allesamt auf der Grundlage eines Konzeptes zur Stärkung der Innenentwicklung unserer Dörfer gefördert“, sagte der Minister. Bei vielen privaten Maßnahmen handele es sich um Umnutzungsmaßnahmen leerstehender Bausubstanz, die insbesondere der kostengünstigen Wohnraumschaffung junger Familien im Ortskern dienten.
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