Seit 2007 betreiben die rheinland-pfälzische und die hessische Polizei gemeinsam die Spitzensportfördergruppe. „Wir wollen sportliche und berufliche Leistung zusammenbringen“, erklärte Bruch. Damit die angehenden Polizisten Leistungssport und Polizeiausbildung bestmöglich miteinander verbinden können, wurden die Rahmenbedingungen auf die Bedürfnisse der Athleten zugeschnitten. Da Trainingstermine, Wettkämpfe und Meisterschaften Vorrang genießen, wurde die Studienzeit von drei auf viereinhalb Jahre verlängert. Während des Studiums an der Fachhochschule der hessischen Polizei in Wiesbaden bleibt vor und nach den Vorlesungen Zeit für das Training. „Aber auch die Zwischenprüfung und die Laufbahnprüfung müssen bestanden werden“, betonte der Minister. Die Mitglieder der Spitzensportfördergruppe haben die gleichen Klausuren zu schreiben und Prüfungen abzulegen wie ihre Kollegen in der dreijährigen Ausbildung.
Die berufspraktischen Komponenten des Studiums wird die künftige Kommissarin beim Polizeipräsidium Mainz absolvieren. Spezifisches Landesrecht erlernt sie in Seminaren an der rheinland-pfälzischen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Polizei – am Flughafen Hahn. Rheinland-Pfalz und Hessen sind die einzigen Bundesländer, die eine Spitzensportförderung während der Ausbildung zum gehobenen Polizeidienst mit dem Abschluss Diplom, künftig Master, ermöglichen. Gemeinsam mit dem Landessportbund wurden die Sportlerinnen und Sportler zunächst nach Leistungskriterien ausgewählt, danach mussten sie dasselbe Auswahlverfahren durchlaufen wie alle anderen Polizeianwärter.
2007 hatte die Polizei Rheinland-Pfalz erstmals vier Polizeianwärter für die Spitzensportfördergruppe ausgewählt. Olympische Erfolge zeigen, dass das Konzept der gemeinsamen Spitzensportfördergruppe aufgeht. Die rheinland-pfälzische Kommissar-Anwärterin Angela Maurer hat bei den Olympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille im Langstreckenschwimmen über 10 Kilometer nur um wenige Zehntel Sekunden verpasst, ihr hessischer Kollege Christian Reitz gewann Bronze mit der Schnellfeuerpistole.