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Innenminister Bruch bilanziert landesweiten Kontrolltag des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs/ Bruch: „Jeder vierte Lkw musste stehen bleiben“

Im ersten Halbjahr 2008 ereigneten sich in Rheinland-Pfalz 8.036 Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Lastkraftwagen. Dabei wurden 26 Personen getötet, 188 schwer und 812 leicht verletzt. Bei etwa 30 Prozent der Unfälle waren Mängel bei der Ladungssicherung, zu hohe Geschwindigkeit, zu geringer Abstand oder technische Mängel ursächlich.

„Die qualifizierte Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit“, so Innenminister Karl Peter Bruch. Dies belege auch ein Beispiel aus der vergangenen Woche, als besorgte Eltern aus dem rheinhessischen Ober-Olm die Polizei alarmierten, weil ihre Kinder mit einem Reisebus in die Schweiz fahren sollten, bei dem drei Reifen abgefahren waren. Der Bus wurde anschließend aus dem Verkehr gezogen und die Kinder fuhren mit der Bahn.

Gestern führte die Polizei einen landesweiten Kontrolltag zur Überprüfung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs durch. Zwischen 9 und 18 Uhr kontrollierten 99 Polizeibeamtinnen und -beamte an fünf Kontrollstellen insgesamt 247 LKW und Busse. „Das Ergebnis bestätigt sehr eindrucksvoll die Notwendigkeit solcher Kontrollen“, sagte der Innenminister. Das Ergebnis im Einzelnen: 43 LKW-/Busfahrer fuhren zu schnell und 129 saßen zu lange am Steuer beziehungsweise sie hatten keine ausreichenden Pausen eingelegt. In 49 Fällen war die Landung nicht richtig gesichert oder die Fahrzeuge waren überladen.

Für 60 Fernfahrer war die Fahrt an der Kontrollstelle wegen mangelhafter Ladungssicherung, Verstößen gegen das Fahrpersonalrecht (Lenk- u. Ruhezeiten) und nicht vorhandene Transporterlaubnisse/-genehmigungen beendet. Insgesamt wurden 5 Straf- und 76 Ordnungswidrigkeitenanzeigen erstattet sowie 30 Verwarnungen erteilt.

Negativer Höhepunkt der landesweiten Kontrollaktion war ein mit 40 Kindern besetzter belgischer Reisebus, der wegen gravierender technischer Mängel in Trier aus dem Verkehr gezogen werden musste. Teile der Hinterachsaufhängung waren komplett zerstört und die Frontscheibe war gerissen. Die Kinder wurden mit einem Ersatzbus des Unternehmers in ihre Heimat gebracht. „Wenn man bedenkt, was den Kindern unterwegs mit einem solch desolaten Bus hätte passieren können, dann hat sich der polizeiliche Einsatz schon allein deswegen gelohnt“, erklärte Minister Bruch.

Hinweis: Die regionalen Kontrolltag-Ergebnisse der Polizeipräsidien sind unter www.polizei.rlp.de abrufbar oder können bei den Pressestellen der Präsidien unmittelbar abgefragt werden.

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